Der Muskel beinhaltet eine größere Menge an verfügbarer Energie. Beim Fasten wird für die ersten 2 Tage auf die Muskelproteine als Energieträger zugegriffen; später ab Tag 2–3 wird hauptsächlich Fett abgebaut. Es handelt sich also um ein positiv selektioniertes Programm zur Bereitstellung von Energie im Hungerzustand. Bei chronischen Entzündungen wird dieses Programm wieder benutzt, und Zytokine sind maßgeblich am Muskelabbau beteiligt. Des Weiteren fördern der körpereigene Androgenverlust und die Immobilität den Muskelschwund. Beim alternden Menschen kommt es auch zu einem Muskelschwund, der durch Immobilität, Androgenverlust, Verlust von Wachstumshormon und Appetitlosigkeit mit Mangelernährung erklärt werden kann. Muskelschwund ist im Alter mit Folgeproblemen wie Hinfälligkeit, zunehmender Immobilität, Knochenbrüchen, Bettlägerigkeit, geringerer Lebensqualität und höherer Sterblichkeit verknüpft.