Die Mühlenkreiskliniken und das Evangelische Klinikum Bethel (EvKB) gehen im Kampf gegen den Fachkräftemangel neue Wege. Dringend benötigte Pflegefachkräfte für die Kinderintensivstationen werden jetzt gemeinsam weitergebildet.
Viele Kliniken konnten in der Vergangenheit keine jungen Patientinnen und Patienten mehr aufnehmen, weil nicht ausreichend fachweitergebildetes Pflegepersonal zur Verfügung stand und deshalb Betten nicht betrieben werden konnten. Manche erkrankten Babys mussten sogar in mehr als 100 Kilometer weit entfernte Kliniken verlegt werden. Petra Krause, Pflegedirektorin und Leitung der Gesundheitsschulen am EvKB, sagt: „Künftig wollen wir es schaffen, dass pro Jahr zwölf Pflegefachkräfte ihre Fachweiterbildung Pädiatrische Intensivpflege und Anästhesie erfolgreich absolvieren und sich den komplexen Fragestellungen widmen können, die zum Alltag in diesem Arbeitsfeld gehören.“
Speziell weitergebildete Pflegekräfte für Pädiatrische Intensivpflege und Anästhesie sind für komplexe Fragestellungen qualifiziert, die die Pflege von Kindern und Jugendlichen in den Intensivbereichen betreffen.
© Evangelisches Klinikum Bethel
„Im neuen Weiterbildungsverbund wechseln sich die Akademie für Gesundheitsberufe der Mühlenkreiskliniken und das EvKB jährlich mit dem Start eines neuen Weiterbildungskurses ab“, erläutert Oliver Neuhaus, Direktor der Akademie für Gesundheitsberufe in Minden. Realisiert werde das Vorhaben mit Kooperationsklinken aus ganz Ostwestfalen-Lippe, um auf den Intensivstationen für Früh- und Neugeborene im Perinatalzentrum, den Intensivstationen für Kinder und Jugendliche, der Anästhesiologie und weiteren Intensivbehandlungseinheiten eine optimale pflegerische und medizinische Versorgung sicherzustellen, so Neuhaus weiter.
Für die zweijährige Weiterbildung können sich examinierte Pflegekräfte bewerben, die aktuell mit einem Stellenanteil von mindestens 75 Prozent in der Anästhesiologie, Intensivpflege oder Kinderintensivpflege arbeiten und Mitglied in der Pflegekammer Nordrhein-Westfalen sind. An der Kooperation beteiligen sich außerdem das Herz- und Diabeteszentrum Bad Oeynhausen und das St. Vincenz-Krankenhaus Paderborn. Der erste Kurs startete am 18. März.