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29.09.2023 | Eltern + Kind | Online-Artikel

Aktuelle Studie

So geht es kleinen Kindern in Deutschland

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Im Jahr 2022 hat das Nationale Zentrum Frühe Hilfen zum zweiten Mal Daten zu Familien mit Säuglingen und Kleinkindern in Deutschland erhoben. Dabei wurde klar: Armut und psychische Belastungen beeinflussen den Gesundheitszustand maßgeblich. Und Hilfsangebote werden dankend angenommen.

Bei 78% der Säuglinge und Kleinkinder in Deutschland ist der Gesundheitszustand sehr gut – so lautet das Ergebnis der bundesweiten Studie „Kinder in Deutschland 0-3 2022 (KiD 0-3)“ des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH). Die Ergebnisse zeigen aber auch: Die Chancen auf ein gesundes und entwicklungsförderliches Aufwachsen sind ungleich verteilt.

Die Repräsentativbefragung KiD 0-3 2022 liefert Daten zur Situation von Familien mit kleinen Kindern, insbesondere zu deren psychosozialen Belastungen und Ressourcen sowie zur Inanspruchnahme von Unterstützungsangeboten. Dazu wurden von April bis Dezember 2022 Dokumentationsbögen von 7.818 Eltern untersucht, die mit ihrem Kind zu einer Früherkennungsuntersuchung (U3 bis U7a) in die kinderärztliche Praxis kamen.

Häufiger Entwicklungsverzögerungen bei belasteten Familien

Kinder aus armutsbelasteten Familien weisen seltener einen sehr guten Gesundheitszustand auf (64%). Darüber hinaus sind sie häufiger nicht altersgerecht entwickelt (21%). Gesundheitliche Unterschiede nach Armutslage sind bei Kleinkindern sehr viel stärker ausgeprägt als bei Säuglingen. Ein weiterer Risikofaktor für Gesundheitsprobleme bei Kindern: Alleinerziehende und psychisch belastete Elternteile. In solchen Familien betrug der Anteil der Kinder mit Entwicklungsverzögerungen 22% beziehungsweise 20%.

Des Weiteren ergab die Auswertung, Familien in Armut die Corona-Pandemie häufiger als belastend erlebten (31%) als Familien ohne Armut (23%). Auch der Krieg in der Ukraine löste bei den Elternteilen in mehr Fällen Sorgen hinsichtlich der finanziellen Situation, des Arbeitsplatzes oder der Nachteile für das eigene Kind aus.

Langfristige Betreuung durch Hebammen & Co. besonders hilfreich

Doch die Daten unterstreichen auch die Bedeutung von unterstützenden Angeboten, die von jungen Eltern mehrheitlich als eher hilfreich oder sehr hilfreich bewertet wurden. Dies betraf sowohl universell zugängliche Angebote wie Geburtsvorbereitungskurse, Wochenbettbetreuung und Eltern-Kind-Gruppen, als auch selektive Leistungen wie die längerfristige Betreuung durch eine Gesundheitsfachkraft oder die Frühförderung.

Die Ergebnisse der Befragung bilden eine wichtige Grundlage, um die Situation von Familien mit kleinen Kindern in Deutschland nachzuzeichnen und ihren Unterstützungsbedarf zu ermitteln. „KiD 0-3 bekräftigt, dass Familien in Armutslagen den größten Unterstützungsbedarf haben. Bei ihnen kommen viele Belastungen zusammen und führen dazu, dass ihre Kinder von Anfang an viel geringere Chancen in allen Lebensbereichen haben. Mit diesen Daten können wir die Angebote noch bedarfsgerechter gestalten“, erklärt Mechthild Paul, Leiterin des NZFH.

fruehehilfen.de 

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