Der Korian Stiftungsaward für Vielfalt und Respekt in der Pflege geht in diesem Jahr an den vollstationären Pflegebereich „Agaplesion Schwanthaler Carrée“ in Frankfurt. Die Einrichtung überzeugte mit einem Konzept, das den Fokus auch auf queere Senior*innen und Mitarbeiter*innen legt.
"Queerness im Alter ist ein Thema, das viele nicht auf dem Schirm haben. Vielleicht auch, weil es hier um ältere Menschen geht, deren vermeintliches Anders-Sein noch bis 1994 strafrechtlich verfolgt wurde“, erklärte Elisabeth Scharfenberg, Vorständin der Korian Stiftung.
Mit dem Projekt „Diversität: Toleranz für vielfältige Lebensentwürfe im Schwanthaler Carrée“ habe die Agaplesion Markus Diakonie als Träger ein Pflegekonzept entwickelt, das explizit ein Augenmerk auf die Pflege von LGBTQI+ Personen lege.
Gelebte Vielfalt unter einem Dach beweisen aus Sicht der Stiftung aber auch die unterschiedliche Herkunft und unterschiedlichen Religionszugehörigkeiten der Bewohner*innen und des Pflegeteams. Damit sei die Institution „vorbildhaft“ und mache anderen Einrichtungen Mut, es ihr gleich zu tun, heißt es.
Professioneller Umgang mit Vielfalt
Cornelia Sciborski, Pflegedienstleitung der Einrichtung betonte: „Mit dem Projekt wollen wir vor allem professionell aufarbeiten, was wir ohnehin schon leben - etwa im Hinblick auf diskriminierungssensible Sprache, aber auch den Umgang mit dem Thema insgesamt.“ Das Projekt orientiert sich zudem stark an dem Konzept der Lebensweisenakzeptanz der AIDS-Hilfen.
Mit dem Award will die Korian Stiftung nach eigenen Angaben Träger und Organisationen ermutigen, sich für Vielfalt zu engagieren und entsprechende Pflegekonzepte zu entwickeln. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro dotiert und wird als Deutscher Pflegepreis in der „Kategorie Vielfalt und Respekt“ am 28. September 2023 im Rahmen des Deutschen Pflegetages in Berlin verliehen. (ne)