Forscher prüfen jetzt die Schutzwirkung von Halbmasken gegen Corona-Infektionen unter realen Nutzungsbedingungen. Die Masken wurden ja eigentlich zum Arbeitsschutz entsprechend dort geltender Prüfnormen entwickelt.
Forscher der TU Kaiserslautern nehmen die Schutzwirkung von FFP2-Masken gegen Sars-CoV-2 unter die Lupe (Symbolbild).
FFP2-Masken gelten als probates Mittel, um sich vor dem Coronavirus zu schützen. Entwickelt wurden die Masken allerdings zum Arbeitsschutz entsprechend dort geltender Prüfnormen, erinnert die Technische Universität Kaiserslautern (TUK) in einer Mitteilung.
Forscher der TUK untersuchen nun, wie es um die Schutzwirkung unter realen Nutzungsbedingungen bei Verwendung in der COVID-19-Pandemie bestellt ist – etwa wenn die Maske der feuchten Atemluft ausgesetzt ist. Verändert diese die Mikrostruktur der Maske?
FFP2-Masken zählen zu partikelfiltrierenden Halbmasken. „Diese Masken kommen ursprünglich aus dem Arbeitsschutz und werden bei staubenden Tätigkeiten oder dem Umgang mit staubenden Gütern getragen.
Entsprechend den resultierenden Schutz-Anforderungen werden die Masken geprüft“, wird Dr.-Ing. Maximilian Kerner, der bei Professor Dr.-Ing. Sergiy Antonyuk am Lehrstuhl für Mechanische Verfahrenstechnik an der TU Kaiserslautern den Bereich Aerosoltechnologie verantwortet, zitiert. Das seien deutlich abweichende Bedingungen beziehungsweise Anforderungen verglichen mit der aktuellen Gefährdung durch das Coronavirus.
Tests mit Prüfkopf
In einem aktuellen Forschungsvorhaben untersucht das Team um Kerner und Antonyuk die Schutzwirkung der Masken unter realen Nutzungsbedingungen. Ein relevanter Einflussfaktor ist dabei die Benetzung der Masken mit (Speichel-)Tröpfchen in Kombination mit der Feuchte ausgeatmeter Luft. Wie verändert sich die Maske dadurch?
„Wir versuchen, die realen Nutzungsbedingungen der Masken in die Prüfung zu übertragen“, so Kerner in der Mitteilung. „Was passiert zum Beispiel, wenn die Maske zur Nachbildung der Ein- und Ausatmung abwechselnd durchströmt wird – welchen Einfluss hat die resultierende Verformung oder Deformation auf die Maske und die Schutzwirkung?“
Im Labor werden die Masken mit einem eingehausten Prüfkopf getestet. Bei diesem Aufbau befindet sich solch ein Kopf in einer Kammer. Durch den Prüfkopf ist die wechselnde Durchströmung mit Luft realisierbar. In die Luftströmung können feste Partikel und flüssige Tröpfchen eingebracht werden. Die Maske sitzt über dem Mund und der Nase des Prüfkopfs.
Schutzwirkung untersuchen
„Dabei haben wir die Möglichkeit, die Luftfeuchte sowie das Partikelmaterial und die Zusammensetzung beziehungsweise Inhaltstoffe der Tröpfchen zu variieren“, erläutert Kerner. Damit kann die Schutzwirkung untersucht werden – im Hinblick darauf, ob Partikel oder Tröpfchen zurückgehalten werden.
„Wir messen die Partikelgröße und -konzentration vor der Maske sowie in der Umgebungsluft und erfassen, was nach der Maske ankommt beziehungsweise die Maske durchdringt“, wird Kerner in der Mitteilung der TUK zitiert.
Auf der Prozessindustrie-Messe Achema in Frankfurt will das Team sein Vorhaben vorstellen, kündigt die TUK an. (eb)
Quelle: Ärzte Zeitung