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04.04.2023 | Altenpflege | Nachrichten

Arbeitsmaterialien für Pflegeeinrichtungen

Sexualisierter Gewalt in der Langzeitpflege vorbeugen

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Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) hat zusammen mit der Deutschen Hochschule der Polizei (DHdP) Materialien zur Prävention von sexualisierter Gewalt in Pflegeeinrichtungen veröffentlicht.

Seniorin besorgt © kangwan / stock.adobe.comSexualisierte Gewalt hat viele Facetten. Die Not der betroffenen Personen wird laut ZQP oft nicht erkannt, auch weil diese aus Scham schweigen. 
©kangwan / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell)

Das frei zugängliche wissenschaftsbasierte Arbeitsmaterial wurde für die professionelle Pflege entwickelt. Wie das ZQP mitteilt, ist es auf Basis eines zusammen mit der DHPol durchgeführten und vom Bundesfamilienministerium geförderten Forschungsprojekts entstanden. Ziel sei es, das Bewusstsein für sexualisierte Gewalt zu stärken sowie Wissen und Handlungskompetenzen zu vermitteln. 

Der Leiter des Projekts am ZQP, Dr. Simon Eggert, betonte: "In manchen Einrichtungen ist sexualisierte Gewalt noch ein Tabuthema oder wird zumindest nur sehr begrenzt behandelt. Unsere Ergebnisse sollen insbesondere dazu beitragen, ein Bewusstsein für das Phänomen, mögliche Grenzüberschreitungen und differenzierte Wahrnehmungen - gerade auch im Kontext Demenz - zu stärken."

Kein Ausnahmephänomen

Sexualisierte Gewalt kommt in der stationären Langzeitpflege nicht nur ausnahmsweise vor, berichtet das ZQP. Sie könne in verschiedenen Konstellationen auftreten und alle Personengruppen, die in einer Pflegeeinrichtung zusammenkommen, betreffen.

Die Auswirkungen von sexueller Gewalt auf die Gesundheit und Lebensqualität von Betroffenen könnten schwerwiegend sein. Entsprechend sieht das ZQP eine „erhebliche Verantwortung für präventives Handeln“ bei Einrichtungen und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Wissen und konkrete Hilfen zur Prävention sexualisierter Gewalt

Die Präsentationsfolien und Arbeitsblätter eignen sich laut ZQP für den Einsatz in Pflegeeinrichtungen sowie für den Unterricht an Pflegeschulen. Sie richten sich primär an Pflegende und Leitungspersonen, seien aber auch zur Schulung aller Beschäftigten von Pflegeeinrichtungen nutzbar. 

Das Arbeitsmaterial biete Wissen und praxisbezogene Anregungen zur Prävention von sexualisierter Gewalt gegen Bewohnerinnen und Bewohner. Dabei sei es dialogoffen angelegt, um die aktive Auseinandersetzung mit dem Thema und die Reflexion eigener Praxiserfahrungen zu fördern.

Vermittelt werden u.a. Informationen über Erscheinungsformen und mögliche Anzeichen sexualisierter Gewalt sowie Einflussfaktoren. Die Arbeitshilfen geben aber auch konkrete Anregungen für strukturelle, prozessbezogene und individuelle  Präventionsmaßnahmen sowie zum Vorgehen bei Vorfällen. (ne)

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