Zusammenfassung
Das Gewahrsein im gegenwärtigen Moment und die Praxis von Akzeptanz sind die essenziellen Eigenschaften einer achtsamen Grundhaltung. In einem größeren Kontext lassen sich fünf weitere Merkmale von Achtsamkeit definieren. Dies sind Nicht-Urteilen, Mitgefühl, Offenheit für Erfahrungen, Nicht-Anhaften und die Orientierung nach persönlichen Werten. Unterschiedlich variiert bilden diese Merkmale die philosophische Grundlage der Mehrzahl der Achtsamkeitskonzepte. Die Wirkung von Achtsamkeit lässt sich anhand charakteristischer psychologischer und neurobiologischer Effekte erklären. Achtsamkeitsinterventionen tragen mit diesen Wirkungsmechanismen sowohl zur psychischen wie auch körperlichen Gesundheit bei. Achtsam-Sein ist keine eigentliche Übung, sondern eine Grundhaltung. Egal, was wir gerade tun – wir können es im Bewusstsein von Achtsamkeit durchführen. Achtsam im Sinne eines bewussten Einfindens im gegenwärtigen Moment und einer akzeptierenden und nicht-wertenden Grundhaltung. Ein solcher Transfer in den Alltag gilt als informelle Praxis. Demgegenüber sind spezifische Achtsamkeitsinterventionen wie die Meditation sowie körperorientierte Techniken wie Yoga oder Tai-Chi formelle Praktiken.