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01.07.2016 | Originalien
Technikbasiertes Spiel von Tagespflegebesuchern mit und ohne Demenz
Effekte, Heuristiken und Korrelate
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie
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Hintergrund
Spielen von alten Menschen, auch mit demenziellen Erkrankungen, ist bisher nicht substanziell untersucht.
Ziel der Arbeit
Die vorliegende Studie befasst sich mit der Akzeptanz und der Wirkung eines technikbasierten Memory-Spiels, das Besucher von Tagespflegeeinrichtungen ein- bis zweimal wöchentlich spielten.
Material und Methoden
Im Rahmen von Fokusgruppen wurde das technische System an die älteren Nutzer angepasst. Die videogestützten Daten auf der Ebene des Spiels und seiner Dynamik wurden hinsichtlich Interaktion und Kommunikation untersucht.
Ergebnisse
Die Analyse der psychologischen Beobachtungsbogen und Spielprotokolle, die über einen Zeitraum von 3 Monaten geführt wurde, zeigt unterschiedliche Effekte des Spiels auf die psychosoziale und kognitive Aktivierung. Insbesondere weist sie auf die hohe Bedeutsamkeit individualisierter Memory-Motive hin, die der Intensivierung von Kommunikation und der Belebung des episodischen Gedächtnisses dienen. Schließlich konnten mit einer videogestützten Verhaltensbeobachtung drei theoretische Zusammenhangmuster der Sphären Sprache und Spiel abgebildet werden.
Schlussfolgerung
Kohärenz, Trennung sowie Inkohärenz von Sprache und Spiel kennzeichnen unterschiedliche Interaktionsmöglichkeiten, in denen sich individuelle und auch gemeinschaftliche Kompetenzen von Demenzkranken sichtbar machen lassen. Die Studie liefert zudem Belege für die kulturelle Spieltheorie von Huizinga.