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12.06.2023 | Krankenhaus | Nachrichten

DPR: Krankenhausreform bremst Profession Pflege aus

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Der Deutsche Pflegerat zeigt sich ernüchtert von den jüngsten Entwicklungen bei der Krankenhausreform. Vor allem die Änderungen zu den Ii-Krankenhäusern stoßen auf scharfe Kritik. Der Verband sieht altes Hierarchiedenken zementiert.

„Kommt diese Reform wie vorgeschlagen, dann wird die Profession Pflege auf den harten Boden der Tatsachen zurückgeworfen“, erklärte DPR-Vize-Präsidentin Irene Maier am vergangenen Donnerstag nach eingehender Analyse eines vom Bundesgesundheitsministerium vorgelegten Eckpunktepapiers.

Zwar sollen die Level Ii-Häusern, wie von der Regierungskommission vorgeschlagen, von qualifizierten Pflegefachpersonen, z.B. Advanced Practice Nurses (APN), geleitet werden können. Eine fachliche Weisungsbefugnis gegenüber dem ärztlichen Personal haben diese aber nicht. 

Damit wird aus Sicht des DPR "wieder einmal" ein entscheidender Punkt einer Reform vorwiegend aus ärztlicher Sicht gedacht und geformt. „Das widerspricht der Realität des 21. Jahrhunderts“, so die DPR-Vize-Präsidentin weiter.

DPR: Beschneidung pflegefachlichen Know-hows

Ein gutes Gesundheits- und Pflegesystem könne so nicht funktionieren. Das jetzige Eckpunktpapier mit seiner „zementierten Beschneidung des pflegefachlichen Know-hows bis hin zu reinen Befehlsempfänger*innen anderer Gesundheitsfachberufe“ müsse stringent überarbeitet werden. 

Der DPR fordert schnellstmöglich, wie im Koalitionsvertrag vorgesehen, eine heilkundliche Übertragung an Pflegefachpersonen. Die Pflege- und Gesundheitsversorgung sei sektorenübergreifend zu gestalten.

Zuletzt hatte auch der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) kritisiert, die Reform zementiere überkommene Machtstrukturen, statt sich an den Patient*innen und ihrem Versorgungsbedarf zu orientieren. (ne)

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