Zum Inhalt

Reaktive dynamische Balance im geriatrischen Setting

Möglichkeiten zu Bewertung und Quantifizierung bei funktionell heterogenen Personen

  • 01.09.2023
  • Themenschwerpunkt
Erschienen in:

Zusammenfassung

Hintergrund

Die meisten Stürze älterer Personen finden während des Gehens statt; oftmals liegen ihnen fehlerhafte Reaktionen auf Störungen des Gangs zugrunde. Die Erfassung des reaktiven dynamischen Gleichgewichts hat eine hohe Relevanz für die Bestimmung des individuellen Sturzrisikos und könnte frühzeitig eine Initiierung von Interventionen ermöglichen.

Ziel

Verfügbare Methoden zur Perturbation des Gangs sowie zur Auswertung der entsprechenden Reaktionsmuster werden kritisch diskutiert, um sich der Bewertung des reaktiven dynamischen Gleichgewichts anzunähern.

Material und Methoden

Basierend auf Literatur wird ein Protokoll für die Perturbation des Gangs auf einem Laufband vorgestellt und eine Möglichkeit präsentiert, das reaktive dynamische Gleichgewicht möglichst umfassend abzubilden.

Ergebnisse

Nach initialer Ermittlung der präferierten Gehgeschwindigkeit über ~6 min werden die Proband:innen über ~4:30 min mithilfe von 9 verschiedenen Perturbationen in ihrem Gang gestört. Die Auswertemöglichkeiten umfassen sowohl spatiotemporale Parameter als auch deren Variabilität sowie die „margin of stability“ und den Lyapunov-Exponenten.

Diskussion

Das reaktive dynamische Gleichgewicht ist ein vielversprechender, spezifischer Parameter zur Quantifizierung des Sturzrisikos älterer Personen. Die umfassende Bewertung erhobener Parameter ist derzeit unzureichend, da es keine etablierten Methoden oder Referenzen gibt. Die Entwicklung eines einheitlichen Verfahrens zur sensitiven Bestimmung des reaktiven dynamischen Gleichgewichts ist essenziell, um diese für die Bewertung des Sturzrisikos im klinischen Kontext einzusetzen und um Trainingserfolge nutzen zu können.
Titel
Reaktive dynamische Balance im geriatrischen Setting
Möglichkeiten zu Bewertung und Quantifizierung bei funktionell heterogenen Personen
Verfasst von
J. Koschate
T. Stuckenschneider
T. Zieschang
Publikationsdatum
01.09.2023
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie / Ausgabe 6/2023
Print ISSN: 0948-6704
Elektronische ISSN: 1435-1269
DOI
https://doi.org/10.1007/s00391-023-02227-7
Dieser Inhalt ist nur sichtbar, wenn du eingeloggt bist und die entsprechende Berechtigung hast.