Zusammenfassung
Public Health Ethik befasst sich mit Entscheidungen und Abwägungsprozessen, die in Bezug auf bevölkerungsbezogene Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung getroffen werden. Zentrale Kriterien für die Abwägung sind der Nutzen einer Maßnahme, Fragen der Gerechtigkeit und der Respekt vor der Selbstbestimmung der Bürger*innen. Public Health Maßnahmen sind ethisch in einem Spannungsfeld zwischen unterschiedlichen Vorstellungen von Gerechtigkeit und Selbstbestimmung zu verorten. Dabei geht es stets auch um die ethisch zu ziehenden Grenzen individuellen Handelns bei einem erwarteten Schaden für Dritte oder die Allgemeinheit. Anhand der drei Beispielfelder „Rauchen“, „genetisches Screening“ und „Impfen während der COVID-19-Pandemie“ werden diese Abwägungen exemplarisch skizziert.