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2017 | Pflegepraxis | Buch

Ganzheitliche Pflege bei Patienten mit Stoma

Praxis und Beratung - stationär und ambulant

herausgegeben von: Gabriele Gruber

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Rundum gut versorgt, gepflegt und beraten!

Dieses Praxisbuch bietet Pflegenden in ambulanten und stationären Einrichtungen umfassendes Wissen, um Patienten mit Stoma ganzheitlich und professionell zu betreuen und kontinuierlich zu beraten.Neben einer hohen Fachkenntnis und guter Wundversorgung erfordert die Pflege von Menschen mit Stoma eine hohe psychosoziale Kompetenz. Die Lebensqualität der Betroffenen zu fördern und zu erhalten ist in der akuten Phase nach der Operation genauso essentiell, wie in der ambulanten Betreuung zu Hause. Lernen Sie Ihre Patienten auf diesem Weg Schritt für Schritt empathisch zu begleiten und bedarfsorientiert zu versorgen. Die erfahrenen Autoren gehen dabei auf die wesentlichen Inhalte der Weiterbildung zum Pflegeexperten Stoma, Kontinenz, Wunde ein.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Stomatherapie im Gesundheitswesen
Zusammenfassung
Die Stomatherapie hat sich über die letzten 40 Jahre als Fachgebiet der Pflege weiterentwickelt. Die Spezialisierung zum „Pflegeexperten Stoma, Kontinenz und Wunde“ trägt dazu bei, die vielfältigen Aufgaben und Zielsetzungen der Stomatherapie zu bewältigen und Betroffene darin zu unterstützen, Fertigkeiten zu erlernen, Kompetenzen zu entwickeln und aktuelle unabhängige Informationen zu erhalten, um sich selbstständig zu versorgen. In diesem Kapitel wird beleuchtet, unter welchen Einflüssen und Entwicklungen Stomatherapie und Stomaprodukte standen und wie sich Fort- und Weiterbildung für Pflegende heute darstellen.
W. Droste, G. Gruber, G. Hofmann
2. Der Stomaprozess
Zusammenfassung
Für eine qualitätsorientierte Betreuung von Stomaträgern kann von der Aufnahme bis zur Entlassung und Versorgung Zuhause die praxisorientierte, kontinuierliche, sektorenübergreifende Betreuung anhand des Stomaprozesses abgebildet werden. Die Tätigkeiten aller Beteiligten im multiprofessionellen Team werden aufgezeigt. Pflegediagnosen können das pflegerische Handeln unterstützen. Die Pflegediagnosen und ihre Anwendung werden in der Folge erklärt.
G. Gruber, A. Heuwinkel-Otter
3. Anatomische, physiologische und pathophysiologische Grundlagen
Zusammenfassung
Dieses Kapitel fasst die wichtigsten Fakten zur Anatomie und Physiologie des Verdauungstraktes und der ableitenden Harnwege zusammen. Besonders werden die pathophysiologischen Grundlagen bei einem operativen Verlust von Dünndarmanteilen und Kurzdarmsyndrom dargestellt. Dieses Wissen ist besonders wichtig bei der Pflege von Menschen nach Anlage eines ileoanalen Pouches, einer doppelläufigen Ileostomie oder mit urologischem Pouch (Nabelpouch), Ileum-Conduit und Neoblase.
P. J. Goebell, P. Kruck
4. Chirurgische Stomaanlage und urologische Harnableitungen
Zusammenfassung
Für Betroffene stellt die Diagnose und eine Erkrankung, die zu einem Stoma führt, eine deutliche Veränderung ihrer bisherigen Lebensweise dar. Medizinische Informationen über die Diagnostik und Operationsplanung, das präoperative Gespräch und die Markierung der späteren Stomaposition sind genauso notwendig wie das Wissen zur chirurgischen Therapie und den Operationstechniken, um Patienten für die neue Situation kompetent zu beraten. Eine Übersicht zur Therapie bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen zeigt, welche Therapieoptionen dem Betroffenen in akuten Phasen zur Verfügung stehen. Bei Blasenkarzinom ist die Zystektomie eine therapeutische Option, deren Folge kontinenzerhaltende Harnableitungen, wie die Neoblase, oder inkontinente Harnableitung, wie z B. Ileum-Conduit, sein können.
J. Glatzle, F. Eisner, H. Schulze-Bergkamen, P. J. Goebell, S. Jeltsch
5. Prinzipien der Stomapflege
Zusammenfassung
Wissen um die einzelnen Stomata, umfassende Kenntnisse zur Stomapflege sowie der richtige Einsatz der Materialien helfen, viele Versorgungsschwierigkeiten zu vermeiden und Problemen zu lösen. Vielzählige Aspekte, Überlegungen und Erfahrung sowie die richtige Auswahl der Materialien, ausgerichtet an den Bedürfnissen der Betroffenen, können deren Lebensqualität positiv beeinflussen.
G. Gruber, G. Hofmann, S. Summa
6. Anleitung zur Stomaversorgung
Zusammenfassung
Die Betreuung des Betroffenen mit der Indikation „Stomaanlage“ beginnt bereits vor der Operation. Mit einer ausführlichen Anamnese und mit dem Angebot des präoperativen ärztlichen und pflegerischen Gesprächs und der Markierung wird die Behandlung eingeleitet. In der postoperativen Phase steht die Beobachtung im Vordergrund und bis zur Entlassung aus dem Krankenhaus eine umfassende Beratung sowie die Anleitung im Gebrauch der Hilfsmittel aus stomatherapeutischer Sicht. Mit der geregelten Entlassung und der Überleitung der qualifizierten Ansprechpartner in die Häuslichkeit oder in eine Rehabilitationsklinik kann die Anleitung zur Selbstversorgung/Selbstständigkeit nahtlos und sektorenübergreifend weitergeführt werden.
G. Gruber, G. Hofmann, R. Karg-Straninger, S. Summa, O. Rick, B. Wessel
7. Besondere pflegerische Versorgungsaspekte
Zusammenfassung
Nach einer Operation, die eine Stomaanlage zeitweise oder permanent erfordert, wird zuerst der je nach Operation festgelegte individuelle postoperative Kostaufbau im Vordergrund stehen. Mit Geduld und Ausprobieren können Stomaträger zu gegebener Zeit wieder lustvoll essen. Wichtig in der Beratung ist, zwischen Tipps für Betroffene mit Kolostoma, Ileostoma und einer Urostomie zu unterscheiden. Das Entstehen und die spezielle Ernährung bei Mangelernährung sowie bei Arzneimittelresorptionsstörungen ist wichtiges Wissen für Pflegende. Nach der Operation bauchdeckenschonendes Aufstehen, richtig durchgeführtes Sphinkter- und Beckenbodentraining soll von qualifizierten Physiotherapeuten übernommen werden. Stoma und Schwangerschaft oder auch die Pflege bei Kindern sind spezielle Beratungsthemen, die – nicht oft – aber wenn dann sehr gezielt eingesetzt werden.
G. Gruber, U. Gumbmann, N. Hasait, D. Kost, P. Linkenbach, S. Summa, D. Wansch
8. Komplikationen bei Stoma
Zusammenfassung
Für den Stomaträger ist die parastomale Haut das Wichtigste, wenn es um die sichere Anbringung und Haftung seiner Stomaversorgung geht. Die Haut ist mit einer Fläche von 1,5–2 m2 das größte Organ des Menschen, davon ist eine Fläche von 100 cm2 das ungefähre Minimum, um den sicheren Sitz der Versorgung zu ermöglichen. Hier ist eine Vielzahl an pflegerischen Grundsätzen der Stoma- und Wundversorgung zu berücksichtigen, wobei oberstes Ziel ist, die intakte Hautfläche in diesem Versorgungsbereich zu erhalten und bei Problemen auch zur medizinischen Therapie differenzierte pflegerische Lösungen zu kennen und professionell anzuwenden. Hautkomplikationen und chirurgische Komplikationen rund um das Stoma zu erkennen, mit dem Arzt zu therapieren und pflegerische Lösungen für die sichere Stomaversorgung zu kennen, sind Ziele dieses Kapitels.
B. Ginsberg, G. Gruber, G. Hofmann, R. Karg-Straninger, S. Summa, C. Szliska
9. Patientenorientierte Beratung bei Stoma
Zusammenfassung
Patientenorientierte Beratung heißt nicht, in allen Bereichen Spezialist zu sein, sondern sich mit jedem Themenbereich zu befassen, grundlegende Informationen für die Beratungssituation zu kennen und dann an die Spezialisten im multiprofessionellen Team für die Klärung der Fragen weiterzuvermitteln. Gesprächssituationen nicht nur aus pflegefachlicher Sicht zu sehen, sondern Unterstützungsbedarf zu erkennen, auch wenn ein Thema vom Betroffenen nicht angesprochen wird, ist eine Kernkompetenz von professionell Pflegenden. Sie sollten seelische, psychosoziale, ethische und finanzielle Belastungen wahrnehmen und Fragen zu Bewegung und Sport beantworten können. Gute Informationen werden jeden Betroffenen ermutigen, selbstbestimmter zu leben. Wenn zusätzlich eine geistige Beeinträchtigung vorliegt und ein Stoma notwendig wird, können Schwierigkeiten mit Empathie und Sensibilität bewältigt werden.
A. Adamek, K. Dittmann, G. Englert, D. Fölsch, G. Gruber, M. Haß, M. Kaser-Brehmer, C. Limpert, M. Ofner, T. Ofner, U. Seifart
10. Stomatherapeutisches Wissen zur onkologischen Therapie
Zusammenfassung
Für eine bedarfsorientierte Betreuung von Stomaträgern mit einer Krebserkrankung ist von der Aufnahme bis zur Entlassung und für die Versorgung Zuhause die praxisorientierte, kontinuierliche, sektorenübergreifende Betreuung umso wichtiger, da viele Fragen im gesamten Therapieverlauf auftreten können. Alle Beteiligten im multiprofessionellen Team werden sensibel aufklären, beraten und bei möglichen Problemen Lösungen abstimmen und an den Betroffenen und dessen Angehörigen geben. Für die Betroffenen ist es wichtig, relevante Informationen auch zu möglichen Nebenwirkungen zu bekommen, damit sie trotz deren Auftreten die Therapie durchhalten und nicht vorzeitig abbrechen, um das Ergebnis nicht zu beeinflussen. Betroffene, die aufgrund ihrer Erkrankung einer palliativen Betreuung bedürfen, haben häufig den Wunsch, in der Häuslichkeit betreut zu werden, hier stehen Lösungen und Versorgungsformen zur Verfügung, die Pflegenden bekannt sein sollten.
G. Gruber, R. Karg-Straninger, B. Sayer, H. Schulze-Bergkamen, M. Wieczorek, B. Will
11. Komplementäre Medizin und Pflege
Zusammenfassung
Menschen mit einer Krebserkrankung suchen häufig als Begleitbehandlung zu ihrer Therapie auch naturheilkundliche Behandlungen. Naturheilkundliche Behandlungsmethoden können einen positiven Verlauf auf die Krankheitsbewältigung nehmen. Die integrative onkologische Behandlung orientiert sich an den Bedürfnissen des Einzelnen und bietet mit ätherischen Ölmischungen Naturheilkunde pflegerisch an. Bei Schmerzen können beispielsweise auch nicht-medikamentöse komplementäre Pflegemethoden eingesetzt werden. Sie sind Möglichkeiten, die Wissen erfordern und sich in der Pflege vielerorts etabliert haben und eine erweiterte Pflegeoption für die individuellen Pflegeproblemen und Bedürfnissen des Patienten und deren Angehörigen darstellen.
D. Jaenichen, M. Kaser-Brehmer, C. Mögel, C. Worms
12. Kontinenzstörungen bei Stomaträgern
Zusammenfassung
Nicht das Stoma oder die Harnableitung sollte als Inkontinenz bei Stomaträgern bezeichnet werden, sondern die zusätzliche Kontinenzstörung als Folge von Operationen oder Spätschäden anderer Grunderkrankungen, die die neurogenen Funktionen der Kontinenz stören und für die Betroffenen äußerst belastend sind. Pflegende benötigen in diesem Zusammenhang fundiertes Fachwissen, um Kontinenzstörungen verstehen, mit den Betroffenen besprechen und Beratung anbieten zu können und im multidisziplinären Team eine Diagnostik und Therapie interdisziplinär einzuleiten. Den Betroffenen auch nach Stomarückverlagerung ein kompetenter Ansprechpartner zu sein, wenn es zu Kontinenzstörungen kommt, erleichtert die Zeit der Überbrückung, bis sich die mögliche Kontinenzleistung wieder einstellt.
D. Hayder-Beichel, G. Gruber, R. Karg-Straninger
Backmatter
Metadaten
Titel
Ganzheitliche Pflege bei Patienten mit Stoma
herausgegeben von
Gabriele Gruber
Copyright-Jahr
2017
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-48429-6
Print ISBN
978-3-662-48428-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-48429-6