Zusammenfassung
Besonders Frauen der 1. Migrantengeneration sind in gesundheitlich schlechterer Verfassung, sind weniger körperlich aktiv, nehmen weniger präventive Gesundheitsleistungen in Anspruch und sind weniger gut informiert über Krebsfrüherkennung. Probleme in der interkulturellen und interreligiösen Betreuung von gynäkologischen Patientinnen stellen vor allem die Sprachbarriere und die zum Teil sehr schlechte Bildung bis hin zum Analphabetismus dar. Daraus resultieren nicht nur Probleme mit der Kommunikation, die natürlich einen wesentlichen Anteil am Wohlbefinden hat. Eine weitere große Hürde beim Aufbau einer guten Arzt-Patientin-Beziehung stellt die Unwissenheit und damit die fehlende Gesundheitskompetenz dar. Fehlendes Krankheitsverstehen macht einen „informierten Konsens“ bei der Entscheidung über Therapiemöglichkeiten nahezu unmöglich. Weniger schwerwiegend sind religiöse Unterschiede in der Gynäkologie, die vom medizinischen Fachpersonal und Ärzten kultursensibel durch angepasste Abläufe unter Berücksichtigung eines besonderen Schamgefühls ausgeglichen werden können.