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2021 | OriginalPaper | Buchkapitel

18. Kalzium und Vitamin D

verfasst von : Reiner Bartl, Christoph Bartl

Erschienen in: Das Osteoporose Manual

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Zusammenfassung

  • Eine Kalziumaufnahme von <400 mg/Tag wirkt sich desaströs auf das Knochenwachstum und die Integrität des normale Skelettes aus. Empfohlen wird mindestens 1 g Kalzium täglich, möglichst über die Ernährung und über Mineralwasser.
  • Die Vitamin D-Gabe allein ist in der Behandlung der manifesten Osteoporose nicht ausreichend, aber sie steigert die Wirksamkeit der Medikamente. Empfohlen werden heute 1000–2000 IE Vitamin D3 (Cholecalciferol) täglich, um das Sturz- und Frakturrisiko zu reduzieren. Ein Serumspiegel von >75 nmol/L (30 μg/L oder 30 ng/ml) 25-Hydroxyvitamin D ist im Rahmen einer Frakturprävention anzustreben.
  • Vitamin D3 ist biologisch inaktiv, 25(OH)Vitamin D (in der Leber hydroxyliert) dient dem Nachweis des Vitamin D-Mangels und ist gering aktiv, 1,25(OH)2Vitamin D (v. a. in der Niere hydroxyliert) ist die aktive Form des Vitamin D.
  • Der Vitamin D-Mangel ist in der älteren Population, aber auch bei jungen Patienten mit chronischen Erkrankungen häufig. Er ist ein wichtiger und leicht korrigierbarer Faktor bei Sturzneigung, im Rahmen der Frakturprävention und in der Rehabilitation von Patienten mit Osteoporose.
  • Die alternde Haut produziert bei Sonnenbestrahlung nur noch wenig Vitamin D. Wegen des Hautkrebsrisikos sollte im Alter grundsätzlich auf Sonnenbestrahlung verzichtet und Vitamin D ausreichend über Tabletten, Kapseln oder Öl substituiert werden.
  • Vitamin D hat auch wichtige extraossäre Wirkungen auf das Immunsystem, die Haut, den Blutdruck, die Muskelmasse und den Zucker- und Fettstoffwechsel. Außerdem senkt es das Risiko für Brust- und Dickdarmkrebs.
  • Unzureichende Speicher von Kalzium und Vitamin D vor und in der Schwangerschaft sind entscheidend für das Auftreten einer Schwangerschafts-assoziierten Osteoporose.
  • Der Einsatz von aktiven Vitamin D-Metaboliten ist nur bei Leber- und Nierenerkrankungen sowie bei transplantierten Patienten indiziert.
  • Weitere Mineralien, Vitamine und Spurenelemente sind für einen gesunden Knochen essenziell.
  • Die Hormone PTH und FGF23 verhindern eine Phosphatakkumulation.
Literatur
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Metadaten
Titel
Kalzium und Vitamin D
verfasst von
Reiner Bartl
Christoph Bartl
Copyright-Jahr
2021
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-62528-6_18