01.09.2022 | editorial
Freude und Schmerz
verfasst von:
Verena Kienast
Erschienen in:
PRO CARE
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Ausgabe 6-7/2022
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Auszug
Die Gesundheits- und Krankenpflege ist in Österreich zweifellos im Umbruch. Das bietet dieser großen Berufsgruppe, aber auch der Gesellschaft neue Chancen, ist aber durchaus auch mit Schmerzen und Unannehmlichkeiten verbunden. Die Rolle der Gesundheits- und Krankenpflege wird in Zukunft an Gewicht gewinnen, denn sie ist DAS Verbindungselement zwischen unterschiedlichsten Akteuren und Fachgebieten, zwischen Betreuungsfeldern und Kompetenzebenen. Dafür müssen Pflegepersonen gut vorbereitet sein. Sie müssen fachlich kompetent sein, aktuelle Forschung ebenso kennen und verstehen können, wie sie die Ergebnisse sinnvoll in die Praxis umsetzen können müssen, sie müssen aber auch auf der Beziehungsebene ein hohes Maß an Kompetenz aufweisen — und sie müssen nicht zuletzt selbstbewusst sein, um ihre Position klar zu machen, zu argumentieren und damit zu überzeugen. Das ist nicht einfach. Auch für andere, bisher hierarchisch als höher angesiedelt geltende, Berufsgruppen nicht und ebenso wenig für die organisatorisch oder politisch Verantwortlichen. Denn es bedeutet, dass man sich mit der Gesundheits- und Krankenpflege als gleichberechtigtem Partner auseinandersetzen muss und nicht mehr nach eigenem Interesse und Gutdünken darüber hinweg entscheiden kann. …