13. Epilog

Der russische Wirtschaftswissenschafter Nikolay Dmitrijewitsch Kontratieff (1892–1938) entwickelte im Jahr 1926 die Theorie der langen Wellen (Kontratieff-Zyklen) und beschrieb kurze und mittellange Zyklen, welche 40 bis 60 Jahre dauern und sich durch bestimmte Schwerpunkte in der Wirtschaft zeigen. Ein neuer Zyklus beginnt immer mit einer Basisinnovation und einem Reorganisationsprozess in der Gesellschaft. Jeder Zyklus wird geprägt von der Verwirklichung bestimmter Erfindungen und gibt ein Innovationsschub in eine bestimmte Richtung. Im ersten Zyklus ab 1780 wurde der gesellschaftliche Bedarf nach Textilien und Kleidung befriedigt, im zweiten ab 1830 nach besseren Transportmitteln, im dritten Zyklus ab 1870 war es der Bedarf nach Massenkonsum, nach elektrischen und chemischen Artikeln. Der vierte Zyklus ab 1920 kennzeichnete die Phase der Mobilität (Auto, Zug, Bus, Flugzeuge). Im fünften Zyklus ab 1960 entwickelte sich die Wissens- und Informationsgesellschaft weiter. Jetzt im sechsten Zyklus prägen neue Biotechnologien und Innovationen für die psychosoziale und ganzheitliche Gesundheit die Gesellschaft (Nefiodow und Nefiodow 2014).