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2020 | OriginalPaper | Buchkapitel

57. Coronaviren

verfasst von : John Ziebuhr

Erschienen in: Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Zusammenfassung

Man unterscheidet 7 humanpathogene Coronaviren, die entweder zum Genus Alphacoronavirus oder zum Genus Betacoronavirus gehören (Subfamilie Orthocoronavirinae, Familie Coronaviridae). Das vorläufig letzte, 7. humanpathogene Coronavirus, SARS-CoV-2 (Genus Betacoronavirus), wurde im Winter 2019/2020 entdeckt. Humane Coronaviren verursachen akute respiratorische Erkrankungen, die meist problemlos verlaufen, gelegentlich jedoch zu schweren Pneumonien führen, insbesondere bei bestehender Komorbidität oder bei Infektionen mit spezifischen humanen Betacoronaviren wie SARS-CoV, MERS-CoV und SARS-CoV-2. Eine ursächliche Beteiligung an Gastroenteritiden ist möglich, spielt jedoch klinisch und zahlenmäßig keine große Rolle. Die zahlreichen bekannten animalen Coronaviren verursachen in der Regel respiratorische und gastrointestinale Erkrankungen, insbesondere bei Säugetieren und Vögeln. Der Name der Viren leitet sich vom typischen elektronenmikroskopischen Erscheinungsbild der Virusoberfläche ab, die an eine Krone (lat. „corona“) erinnert. Die Fortsätze dieser Krone werden von den viralen Glykoproteinen, sog. Spikes, gebildet, die in die Virushülle eingelagert sind. Coronaviren sind Plusstrang-RNA-Viren mit den größten Genomen (30 kb) unter allen bekannten RNA-Viren. Sie haben einen Durchmesser von etwa 120 nm. Das helikale Kapsid wird von einer Lipidhülle umgeben, in die mindestens 3 Strukturproteine (Spike-Protein S, Hüllprotein E, Membranprotein M) eingelagert sind.
Metadaten
Titel
Coronaviren
verfasst von
John Ziebuhr
Copyright-Jahr
2020
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-61385-6_57