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24.01.2024 | Berufsverbände | Nachrichten

Pflegeprofession bezieht Position gegen rechts

Demokratische Werte leben und verteidigen

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Mit scharfen Worten haben Pflegeverbände am Mittwoch rechtsradikale Tendenzen in Politik und Gesellschaft verurteilt. Diskriminierung und Ausgrenzung seien unvereinbar mit einem professionellen Verständnis von Pflege.

Stop für Rassismus (Symbolbild mit Fotomodell) © Aja Koska / Getty images / iStockFür die Pflegeverbände ist berufliche Pflege mit Rassismus und Diskriminierung nicht vereinbar.

„Die rechtsradikalen Äußerungen der AfD sind schon längst nicht mehr hinnehmbar“, erklärte DPR-Präsidentin Christine Vogler. Provokationen und Polemik der Partei zielten darauf ab, die Demokratie zu untergraben, die Gesellschaft zu spalten und die Grundwerte der Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland zu verachten.

Die Achtung der Menschenrechte einschließlich der kulturellen Rechte, des Rechts auf Leben und Wahlfreiheit, das Recht auf Würde und respektvolle Behandlung seien grundlegende Prinzipien der gesamten Gesellschaft. „Zugleich sind sie Grundpfeiler des Berufsverständnisses der Profession Pflege.“

Der DPR werde sicherstellen, dass der Ethikkodex des ICN – International Council of Nurses "jederzeit und überall in Deutschland" gelebt und umgesetzt wird, bekräftige Vogler: „Als Profession Pflege müssen wir wachsam bleiben und dürfen nicht nachlassen. Wir müssen diese klare Haltung leben und in Gesprächen deutlich vertreten.“

Berufliche Pflege mit Diskriminierung unvereinbar

Auch die Pflegekammer Rheinland-Pfalz unterstrich die Verantwortung der Pflegeprofession für den Schutz grundlegender Werte. „Wir verurteilen jegliche Form von Diskriminierung und setzen uns entschlossen für eine offene, demokratische Gesellschaft ein!“, erklärte Kammerpräsident Markus Mai. Rechtsextremismus und Rassismus seien damit nicht vereinbar. 

Die Pflegekammer Rheinland-Pfalz hat in ihrer 2020 in Kraft getretenen Berufsordnung erstmals in einem deutschen Bundesland berufsethische Standards festgelegt. Vizepräsidentin Andrea Bergsträßer machte deutlich: „Eine Tätigkeit in der beruflichen Pflege, die auf die Förderung und Wiederherstellung der Gesundheit und des Wohlbefindens basiert sowie die Würde und Autonomie jeder Person in ihrer Individualität respektiert, ist unvereinbar mit jeder Form von Diskriminierung.“

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Grundpfeiler der Gesundheitsversorgung und Demokratie bedroht

Der Bundesvorstand des Bundesverband Pflegemanagement würdigte in einer Stellungnahme die große Bedeutung von Menschen mit Migrationshintergrund für das deutsche Gesundheitswesen. „Ohne qualifizierte Pflegefachkräfte aus den verschiedensten Ländern wäre bereits heute die Pflege hierzulande nicht mehr zu leisten“, teilte der Verband am Mittwoch mit. Es sei „verabscheuenswürdig“, wie sich eine in vielen Landesparlamenten vertretene Partei über die Vertreibung von Menschen mit nicht deutschen Wurzeln äußere.

Fremdenfeindliche und isolationistische Ansichten gefährden aus Sicht des BV Pflegemanagement nicht nur die soziale und kulturelle Vielfalt Deutschlands. Sie bedrohten auch die Grundpfeiler der Gesundheitsversorgung und Demokratie. „Es ist somit essenziell, dass Deutschland seine Position als gastfreundliches und offenes Land weiterhin festigt, sowohl in Bezug auf die Aufnahme qualifizierter Arbeitskräfte aus dem Ausland als auch im Schutz seiner fundamentalen Werte.“

Am Morgen hatte bereits die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Claudia Moll, in ihrem wöchentlichen Newsletter darauf hingewiesen, dass rund ein Drittel der Pflegekräfte in Deutschland einen Migrationshintergrund mitbringen. Sie bekräftigte: „Wir müssen alle dafür sorgen, dass sie überall willkommen sind und bleiben!“ (ne)

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