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90. Anhaltende Trauerstörung

  • 2022
  • OriginalPaper
  • Buchkapitel
Erschienen in:

Zusammenfassung

Der Verlust einer nahestehenden Person löst eine Trauerreaktion aus, die eine Anpassung an die veränderte Lebenssituation ermöglicht. In ca. 5 bis 15 Prozent der Fälle ist jedoch eine Komplizierung der Trauerreaktion durch eine bestehende psychische Störung oder durch besonders traumatisierende Umstände dokumentiert. Symptome sind überaus starkes Verlangen sowie anhaltendes gedankliches Kreisen um den Verstorbenen und dessen Tod („preoccupation“), Schwierigkeiten, den Tod zu akzeptieren, Bitterkeit oder Ärger über den Verlust und Vermeidungsverhalten. Entsprechend der Intensität der Realitätsverleugnung und allfälliger motivationaler Konflikte sind unterschiedliche Behandlungsprioritäten angezeigt. Die therapeutischen Interventionen lassen sich mit Klärung, bewältigungsorientiertem Vorgehen, Ressourcen- und Problemaktivierung global umschreiben. Forschungsbefunde weisen bei normaler Trauer äußerst geringe, bei einer anhaltenden Trauerstörung jedoch hohe Effektstärken psychologischer Interventionen nach.
Titel
Anhaltende Trauerstörung
Verfasst von
Hansjörg Znoj
Andreas Maercker
Copyright-Jahr
2022
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-62298-8_90
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