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14.09.2023 | Weiterbildung | Nachrichten

Weiterbildung – zwischen Stillstand und Veränderung

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Die Vereinigung der Pflegenden Bayerns (VdPB) hatte am 13. September zur 2. Fachtagung Weiterbildung geladen. Die Teilnehmende diskutierten intensiv über die Zukunft der pflegerischen Weiterbildung.

Dr. Bernhard Opolony bei der Fachtagung Weiterbildung des VdPB © Alexandra HeeserDr. Bernhard Opolony vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege bei seinem Vortrag. ©Alexandra Heeser

Wie wichtig dieser Austausch war, zeigte die Teilnehmer- und Referentenliste. Neben Dr. Bernhard Opolony, Amtschef im Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege, waren auch Vertreter des Brandenburgischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz sowie Vertreter der Arbeitskammer Bremen und zahlreicher Pflegeverbände zugegen. Auch drei Hochschulen waren vor Ort und legten anhand von Befragungen und Projekten dar, wie notwendig die Überarbeitung der Weiterbildungsordnungen ist und wie wichtig eine Harmonisierung dieser wäre. Denn gerade vor dem Hintergrund des Fachkraftmangels ist es ein nicht zu unterschätzendes Thema, dass Weiterbildungen nicht bundesweit anerkannt werden. Nicht zu vergessen, dass Weiterbildungsmöglichkeiten und damit verbundene Aufstiegschancen zentral für die Berufsattraktivität und Verbesserung der Pflegequalität sind. Es war allen Anwesenden klar, dass sich die Weiterbildungen künftig auf die generalistische Ausbildung beziehen müssen und es hier Nachholbedarf gebe. Die VdPB überarbeitet gerade das Curriculum der Weiterbildung Gerontopsychiatrische Pflegefachkraft.

Im Fokus: Pädiatrische Weiterbildung

Die VdBP wird auch eine Handreichung für die Einarbeitung der generalistisch Ausgebildeten in der Pädiatrie veröffentlichen. Diese hat vier Hauptthemen, die vor allem für die Leitungsebene gedacht sind – mit Trainings für die neuen Pflegefachfrauen und -männer: Haltung und Lernkultur | Rahmenbedingungen im Einsatzfeld | Individuelle Bedarfe ermitteln | Spezifische Kompetenzen in der Pädiatrie.

Jan Braun von der Hochschule Esslingen hat sich in dem Projekt career@care mit dem Thema Weiterbildung befasst und Bildungsübergänge und Durchlässigkeiten genauer betrachtet. Die Hochschule hatte 49 Weiterbildungen – ohne Fachweiterbildungen – ins Visier genommen und festgestellt, dass es bezüglich der Zugangsvoraussetzungen, der Dauer aber auch der Anerkennung eine extreme Heterogenität gibt.

„Die neue Ausbildung bringt kompetente, breit aufgestellte Berufsanfänger*innen hervor. Die spezifische Expertise, beispielsweise im Bereich der Pädiatrie, muss anschließend erworben werden“, gibt Corinna Rudolph, Mitglied der VdBP und Leiterin der Bamberger Akademien für Gesundheits- und Pflegeberufe, zu bedenken.

Es müsse gelingen, alte Hasen und Berufsanfänger*innen zusammenzubringen, Vorbehalte beider Pflegeabschlüsse abzubauen und etwas in den Köpfen zu verändern, betont Andrea Westphal von der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus. Denn klar sei, dass gerade das generalistische Examen quasi die „offizielle Erlaubnis ist, sich einzuarbeiten“ und sich spezifische Kompetenzen on top anzueignen. „Dies war bislang auch schon der Fall, zum Beispiel als Fachkraft Intensivpflege/Anästhesie oder als Wundexperte – zumindest, wenn man sich auch finanziell verbessern wollte“, so Westphal weiter. Die Weiterbildungen müssten auf den neuen generalistischen Examensabschluss angepasst werden und seien dringend für fachliche Spezialisierungen von Nöten. (ach)

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