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23.11.2023 | Versorgungsforschung | Nachrichten

Innovationsfonds-Projekt

Projekt BlenCon bringt Kardiologen virtuell in Pflegeheime

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Das vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses geförderte Projekt BlenCon ist unter Führung der Techniker Krankenkasse gestartet. So soll die kardiologische Versorgung in Berliner Pflegeheimen verbessert werden.

© kebox / Stock.adobe.com

Die Zahl der Pflegebedürftigen wächst – und damit der Bedarf an Kardiologinnen und Kardiologen, die sich um die Menschen kümmern. Denn Herz-Kreislauferkrankungen zählen ja zu den häufigsten Problemen, unter denen die rund 800.000 Bewohnerinnen und Bewohner in Deutschlands Pflegeheimen leiden. Erschwert wird die Situation durch die eingeschränkte Mobilität vieler Pflegeheimbewohner, denen es nur mit einem erheblichen Aufwand möglich ist, eine Arztpraxis aufzusuchen.

Um deren fachärztliche Versorgung auch in Zukunft zu sichern und zu verbessern, wurde nun das vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) geförderte Projekt BlenCon unter Führung der Techniker Krankenkasse (TK) gestartet, wie die Kasse am Dienstag mitteilte.

Pflegekraft führt nach Anleitung Untersuchungen durch

Drei Jahre lang will das Projektteam von BlenCon in acht Berliner Pflegeheimen die Versorgung von rund 300 Patientinnen und Patienten per Telemedizin vorbereiten, erproben und auswerten. Bei BlenCon komme die Facharztpraxis für die teilnehmenden Pflegeheimbewohnenden virtuell in die Pflegeeinrichtung. Die Idee: Während ein Kardiologe oder eine Kardiologin per Video zugeschaltet ist, führt eine speziell geschulte Pflegekraft in der Einrichtung nach Anleitung nötige Untersuchungen durch – zum Beispiel mit einem telemedizinischen Stethoskop, das in der Arztpraxis in Echtzeit abgehört wird.

Daten in elektronischer Fallakte sammeln

Ergebnisse und ärztliche Empfehlungen werden laut TK in einer elektronischen Fallakte gesammelt, die von der Pflegekraft regelmäßig mit gemessenen Vitalparametern wie Puls, Blutdruck, Atemfrequenz oder Temperatur befüllt wird. So können Veränderungen des Zustands von Fachärztin und Hausarzt, der ebenfalls Zugriff auf die Fallakte hat, sofort erkannt werden. Durch die bessere Vernetzung der Medizinerinnen und Mediziner sowie die stärkere Einbindung des Pflegepersonals könnten Veränderungen des Gesundheitszustandes früher erkannt und viele Einweisungen in ein Krankenhaus überflüssig werden. Ist das Modell nach der Evaluation durch die TU München erfolgreich, soll es in die Regelversorgung überführt werden. (eb)

Quelle: Ärzte Zeitung

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