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20.06.2023 | Politik | Nachrichten

#Alarmstufe Rot

Finanznot - DKG warnt vor Kliniksterben

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Mit einem bundesweiten Protesttag haben am Dienstag die Krankenhausträger auf ihre angespannte wirtschaftliche Situation und die steigende Insolvenzgefahr aufmerksam gemacht. Auch aus der Pflege kommt Unterstützung.

Noch nie standen die deutschen Krankenhäuser unter einem so großen wirtschaftlichen Druck wie in der jetzigen Zeit“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) Gerald Gaß in Berlin. Die massive Kostenerhöhungen durch die Inflation würden durch notwendige Tarifsteigerungen weiter verschärft.

Allein bis Jahresende rechnet die DKG mit einem Defizit der Krankenhäuser von 10 Milliarden Euro. Die Krankenhausträger fordern daher die Politik aus, für eine existenzsichernde Finanzierung und eine faire Anpassung der Krankenhauserlöse zu sorgen.

Dies müsse noch vor der Krankenhausreform geschehen, damit die Häuser die Reform „überhaupt noch erleben“, unterstrich Gaß weiter. Ansonsten müssten viele Krankenhäuser schließen. Aus Sicht der DKG besteht dadurch die Gefahr von Versorgungslücken. Betroffen seien dann insbesondere Regionen, in denen die Gesundheitsversorgung ohnehin schon immer schwieriger werde.

Mai warnt vor massiver regionaler Unterversorgung

Unterstützung für die DKG kommt auch von Pflegeorganisationen wie der Pflegekammer Rheinland-Pfalz. Angesichts der „äußerst bedenklichen Situation“ im Gesundheitswesen betonte Kammerpräsident Markus Mai die Dringlichkeit politischen Handelns. Unerlässlich sei, wie von der DKG vorgeschlagen, ein Vorschaltgesetz, das eine umgehende Regelung der derzeit katastrophalen Finanzierungslage ermögliche.

„Das Krankenhaussterben hat sich bereits angekündigt, aber die aktuelle Situation lässt keine sinnhafte Steuerung von Seiten der verantwortlichen Politiker*innen erkennen.“ Es bestehe die Gefahr, einer massiven regionalen Unterversorgung, so Mai. (ne)

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