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06.07.2023 | Politik | Nachrichten

Gesundheitsministerkonferenz

Keine Zeit verlieren bei Fachkräftesicherung

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Die Gesundheitsminister der Länder drängen den Bund beim Thema Fachkräftesicherung zur Eile. Ein breiter Instrumentenkasten soll helfen, den Personalbedarf in Pflege und Gesundheitswesen besser zu sichern.

Fachkräfte gesucht © Heiko Küverling / stock.adobe.comBeim Thema Fachkräftesicherung im Gesundheitswesen machen die Länder Druck.

Neben der Krankenhausstrukturreform steht auch die Absicherung des Fachkräftebedarfs im Gesundheitswesen weit oben auf der Agenda der zweitägigen Gesundheitsministerkonferenz (GMK) in Friedrichshafen. Am Mittwoch haben die Gesundheitsministerinnen und -minister der Länder dazu in einem Beschluss umfangreiche Vorschläge gemacht.

„Aus Ländersicht muss hierfür ein breiter Instrumentenkasten bedient und auch bundesgesetzlich abgebildet werden“, erklärte Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Schlotzhauer im Anschluss an die Beratungen.

Ziel der Gesundheitsministerinnen und -minister sei es, die Arbeitsbedingungen in der Branche zu verbessern, ergänzte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek: „Dafür müssen wir auch mal die ausgetretenen Wege verlassen und zum Beispiel über die Frage von Steuerfreiheit für Pflegekräfte nachdenken, wie sich darüber hinaus das Gehalt verbessern lässt oder wie wir für bezahlbaren Wohnraum sorgen können.“ 

Versorgung unmittelbar abhängig von der Ressource ,Personal‘

Wie die GMK in ihrem Beschluss betont, sind kompetente Fachkräfte im Gesundheitswesen „der wichtigste Faktor für eine erfolgreiche und stabile gesundheitliche Versorgung“. Der Personalmangel im Gesundheitsbereich ziehe sich zunehmend durch alle Bereiche.

Dass der Sachverständigenrat für Gesundheit und Pflege bereits gebeten wurde, binnen eines Jahres konkrete Empfehlungen zur Fachkräftesicherung vorzulegen, sei zu begrüßen. Aus Sicht der GMK gilt es jedoch, „keine Zeit zu verlieren“ und parallel zu diesem Auftrag jetzt schon erkannte Handlungsmöglichkeiten zu ergreifen: „Die gesundheitliche und pflegerische Versorgung der Bevölkerung ist unmittelbar abhängig von der Ressource ,Personal‘.“

So sei bundesweit und zeitnah u.a. Schulgeldfreiheit und eine Ausbildungsvergütung in allen berufsfachschulisch ausgebildeten Gesundheitsfachberufen anzustreben. Zudem sind aus Sicht der Länder effektive Anreize für Berufsaussteiger/-innen zum Wiedereinstieg in den Beruf und für Teilzeitbeschäftigte zur Erhöhung der Wochenarbeitszeit zu setzen. Gedrängt wird der Bund zudem, die bundesrechtlich geregelte Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen im Gesundheitswesen rechtlich zu vereinfachen und damit zu beschleunigen.

Moderne und attraktive Berufsbilder

Weiter schlagen die Länder vor, der Bund solle per Gesetz „moderne und attraktive Berufsbilder“, ggf. mit erweiterten Kompetenzen schaffen, die auch einen Direktzugang ermöglichen“. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber seien zu motivieren, Rahmenbedingungen zu schaffen, die die Attraktivität der Berufe z.B. durch flexible Arbeitszeitmodelle steigern.

Für zuwandernde Fachkräfte solle der Bund die Sprachfördermaßnahmen verstärken. So müssten flächendeckend und kurzfristig ausreichende BAMF-Sprachkurse mit fachsprachspezifischer Orientierung zur Verfügung gestellt werden.

Der Vorsitzende der GMK, Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha betonte: „Wir haben heute konkrete Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt und Vorschläge gemacht, die der Bund jetzt umsetzen muss – wichtig ist nur, dass es schnell geht.“ (ne)

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