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19.12.2023 | Pflegekammer | Nachrichten

Pflegekammer Baden-Württemberg

Junge Pflege wirft Verdi Verhinderungstaktik vor

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In Baden-Württemberg laufen die Vorbereitungen zur Errichtung einer Landespflegekammer auf Hochtouren. Doch nicht alle Akteure in der Pflegepolitik ziehen an einem Strang. Scharfe Kritik kommt von der AG Junge Pflege des DBfK Südwest an der Gewerkschaft Verdi.

Blockade  © bluedesign / stock.adobe.com Die AG Junge Pflege des DBfK Südwest wirft Verdi vor, die Kammer verhindern zu wollen.

Am 24. Mai 2023 machte der Landtag Baden-Württemberg den Weg frei für die Errichtung einer Landespflegekammer. Die Vorbereitungen des Gründungsausschusses für die Kammerwahl Ende 2024 laufen. Doch nicht alle Akteure in der Pflegepolitik befürworten die Errichtung der Kammer.

So wirft die AG Junge Pflege des DBfK Südwest in einer am Montag veröffentlichten Stellungnahme der Gewerkschaft Verdi vor, „mit allen Mitteln“ die Errichtung der Landespflegekammer verhindern zu wollen. Mit einer Postkartenkampagne insbesondere bei den Uniklinika des Landes sorgte Verdi zuletzt für Aufsehen. Im Format einer Weihnachtskarte habe die Gewerkschaft „polemisch“ dazu aufgerufen“, eine Einwendung gegen die Errichtung der Landespflegekammer einzureichen, heißt es.

"Spitze des Eisbergs"

Für die Vertretung der jungen Pflegenden, Auszubildenden und Studierenden im DBfK Regionalverband handelt es sich bei dieser Aktion aber nur um die „Spitze des Eisbergs“. So wird auch der Kommunikationsstil von Verdi kritisiert: „Es kann nicht sein, dass eine solch große Gewerkschaft so unsachlich, gar populistisch, nach außen auftritt.“

Wie die AG Junge Pflege in dem Schreiben weiter betont, befürworte man generell eine Pflegekammer, welche eng mit den Gewerkschaften, Berufsverbänden und der Politik zusammenarbeite: „Um Bedingungen zu verändern und die Zukunft gemeinsam gestalten zu können, ist der beschriebene ,Dreiklang‘ unabdingbar.“ Andere Berufskammern auf Landes- und Bundesebene zeigen aus Sicht der AG, wie die Zusammenarbeit funktionieren kann. 

Keine Weiterentwicklung ohne Mitspracherecht

Aus Sicht des DBfK-Nachwuchses ist die Kammer ein für die Zukunft der Profession entscheidendes Projekt: „Die Vergangenheit der Pflegepolitik zeigt, dass unser Berufsstand sich ohne politisches Mitspracherecht weder weiterentwickeln noch eine eigene öffentliche Stimme mit der nötigen Reichweite erzielen kann.“ Nach wie vor betrachteten einige Akteure im Gesundheitswesen die Pflege nicht als eigene Profession. Die Selbstverwaltung sei daher notwendig, um den Beruf in seiner Vielfältigkeit, Eigenständigkeit und Wertigkeit zu präsentieren und um die Weiterentwicklung des Pflegeberufes zu fördern.

Die AG warb für einen „offenen, sachlichen und konstruktiven Dialog“, um gemeinsam das bestmögliche Ergebnis für professionell Pflegende und für die Versorgung der Bürger*innen in Baden-Württemberg zu erreichen. (ne)

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