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19.10.2023 | Schwangerschaft | Online-Artikel

Schon vor der Konzeption

Pflanzendiät schützt vor Hochdruck in der Schwangerschaft

verfasst von: Robert Bublak

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Frauen, die schon vor einer Schwangerschaft einer gesunden Diät auf der Basis von Pflanzen den Vorzug geben, sind offenbar weniger gefährdet, während der Schwangerschaft hypertensive Komplikationen zu erleiden. Ein großer Teil des Nutzens geht dabei offenbar gar nicht auf die Ernährung selbst zurück.

Das Wichtigste in Kürze zu dieser Studie finden Sie am Ende des Artikels.

Pflanzlich basierte Diäten sind bei Erwachsenen mit geringeren Risiken für kardiovaskuläre Erkrankungen assoziiert. Ob sich das auch auf die Gefahr auswirkt, während einer späteren Schwangerschaft Komplikationen wie eine Gestationshypertonie oder eine Präeklampsie zu erleiden, ist aber wenig erforscht. Ein Team um die Gynäkologin Makiko Mitsunami von der Harvard T.H. Chan School of Public Health in Boston hat versucht, die Lücke zu schließen.

Mitsunami und Kollegen analysierten dafür Daten von mehr als 11.000 Frauen mit über 16.000 Schwangerschaften, die in den Jahren 1991 bis 2009 an der prospektiven Nursesʼ Health Studie II teilgenommen hatten. Die Ernährungsgewohnheiten wurden alle vier Jahre mithilfe eines Fragebogens überprüft.

Im Mittel waren die Frauen bei der ersten Schwangerschaft während des Studienzeitraums 35 Jahre alt. 2,9% von ihnen entwickelten eine Präeklampsie, 3,3% einen Gestationshypertonus. Es zeigte sich, dass Frauen mit einer hohen Adhärenz zu einer pflanzlichen Ernährung schon vor der Schwangerschaft ein signifikant geringeres Risiko für hypertensionsbedingte Schwangerschaftskomplikationen liefen. Im Vergleich zu Frauen mit der niedrigsten Adhärenz hatten Frauen im höchsten Quintil mit gesunder pflanzlicher Ernährung ein um insgesamt 24% reduziertes Risiko, wobei sich ein linearer Trend abzeichnete: je mehr gesunde pflanzliche Nahrung, desto geringer die Gefahr.

Gewichtskontrolle verbessert

Der Effekt der Pflanzennahrung war in der multivariablen Analyse beim Gestationshypertonus mit einer Risikoreduktion von 23% deutlicher zu erkennen als bei der Präeklampsie mit einem Minus von 20%. Dabei schien ein wesentlicher Teil des Nutzens auf die verbesserte Gewichtskontrolle zurückzugehen. Ein Drittel bis zur Hälfte des Effekts wurden über den Body-Mass-Index vermittelt.

„Eine höhere Adhärenz zu einer pflanzenbasierten Ernährung war mit einem geringeren Risiko assoziiert, eine hypertensive Schwangerschaftserkrankung zu entwickeln“, resümieren Mitsunami et al. Ein großer Teil des Nutzens scheine mit der verbesserten Gewichtskontrolle verbunden zu sein.

Für ihre Studie hatten sich Mitsunami und Mitarbeiter ein komplexes System zur Beurteilung der Ernährungsgewohnheiten ausgedacht. Gesunde pflanzliche Nahrungsmittel wie Vollkorn, Früchte, Gemüse, Hülsenfrüchte, Pflanzenöle, Tee oder Kaffee wurden mit ungesunden wie Fruchtsäften, verarbeitetem Getreide, Kartoffeln, zuckergesüßten Getränken und Süßigkeiten sowie mit Nahrung aus tierischen Produkten verrechnet. Daraus wurde ein Index errechnet, der die Grundlage für die Quintilenbildung lieferte.

Das Wichtigste in Kürze

Frage: Welchen Nutzen hat es für Frauen, sich bereits vor einer Schwangerschaft pflanzenbasiert zu ernähren?

Antwort: Eine gesunde Ernährung auf pflanzlicher Basis schon vor einer Schwangerschaft senkt das Risiko, während der Schwangerschaft hypertensive Komplikationen zu erleiden.

Bedeutung: Der allgemeinen Empfehlung, sich vor der Schwangerschaft gesund zu ernähren, lässt sich mit den Diätangaben der Studie eine konkrete Form geben.

Einschränkung: Die Angaben zu Diäten und hypertensiven Komplikationen beruhen auf Selbstauskünften.

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Literatur

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Mitsunami M et al. Pre-pregnancy plant-based diets and risk of hypertensive disorders of pregnancy. Am J Obstet Gynecol 2023; https://doi.org/10.1016/j.ajog.2023.07.057 

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