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01.02.2024 | Rahmenbedingungen | Nachrichten

BARMER-Studie

Viele junge Pflegekräfte denken an Berufsaufgabe

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Fast jede dritte Pflegekraft spielt mit dem Gedanken, ihren Job zu kündigen. Das geht aus einer aktuellen Studie der BARMER hervor. Hauptgründe sind Stress und Druck.

Erschöpfte Pflegerin (Symbolbild mit Fotomodell) © FangXiaNuo / Getty Images / iStockViele Pflegekräfte befinden sich aufgrund der Arbeitsbedingungen in einem Zustand der inneren Kündigung. 

Knapp ein Drittel der jungen Pflegekräfte in Deutschland hat laut einer am Mittwoch vorgestellten Studie der BARMER im vergangenen Jahr darüber nachgedacht, ihren Beruf aufzugeben. Als mögliche Gründe wurden hohe Belastungen, Druck und ökonomische Zwänge ausgemacht, so die Pflegestudie 2.0.

Für die Untersuchung hatte das Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG) im Juni 2023 in Kooperation mit der BARMER Ressourcen und Belastungsfaktoren von rund 1.000 Pflegekräften analysiert. „Pflegekräfte arbeiten häufig an der Belastungsgrenze und auch darüber hinaus“, erklärte der BARMER-Vorstandsvorsitzende Professor Christoph Straub. Alle Beteiligten müssten daher wirksame Strategien zur Bewältigung des Alltagsdrucks entwickeln. Schlüsselfaktoren seien dabei neben besseren Arbeitsbedingungen Selbstfürsorge und eine verantwortungsvolle Führung, so Straub.

Innere Kündigung als häufiges Phänomen

Das Phänomen „innere Kündigung“ erweist sich laut Studienautoren in der Befragung als so „präsent wie nie“: So denkt im Sommer 2023 mehr als ein Drittel (38,6%) der befragten Pflegekräfte darüber nach, den Beruf aufzugeben. Insbesondere Pflegekräfte im Alter bis zu 29 Jahren gaben an, in den zurückliegenden Monaten aufgrund von Stress und Druck häufiger an eine Berufsaufgabe gedacht zu haben. Mit einem Anteil von rund 28 Prozent lag der Wert in dieser Altersgruppe am höchsten. Am niedrigsten war er mit gut 18 Prozent bei den 40- bis 49-Jährigen.

Unter „innere Kündigung“ verstehen Wissenschaftler eine Arbeitshaltung, bei der Betroffene sich innerlich von ihren Tätigkeiten, der Kollegenschaft und von der gesamten Organisation distanzieren. Ihre Leistungsfähigkeit sinkt dadurch stark. Den Autoren der Studie zufolge ist eine solche Einstellung häufig direkt an eine geringe Arbeitszufriedenheit geknüpft. (ne)


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