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22.02.2024 | Rahmenbedingungen | Nachrichten

AOK-Zahlen

Krankenstand in der Pflege nähert sich der Zehn-Prozent-Marke

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Die AOK Rheinland / Hamburg verzeichnete 2023 einen Rekord-Krankenstand von 7,18 Prozent für die Region an Rhein und Ruhr. Spitzenreiter in der Statistik: die Pflegebranche.

AU-Meldung © Stockfotos-MG / stock.adobe.comDie Pflegebranche führt die aktuelle Krankenstatistik der AOK Rheinland/Hamburg erneut an. 

Wie die Kasse am Mittwoch mitteilte, wurde im vergangenen Jahr mit 9,55 Prozent der höchste Krankenstand erneut in der Pflegebranche gemessen. Gegenüber 2022 (9,37 Prozent) sei das wieder ein leichter Anstieg - der Wert nähere sich der Zehn-Prozent-Marke. 

Im Durchschnitt waren berufstätige Versicherte laut AOK 26,21 Tage krankgeschrieben. Im Jahr davor waren es noch 25,52 Tage. Den Anstieg führt die Kasse vor allem auf die Zunahme von Infektionen und psychischen Erkrankungen zurück. 

Leicht zurückgegangen sei hingegen die Dauer der Arbeitsunfähigkeit: Diese habe sich von 11,8 auf 11,0 Kalendertage je Krankenschein reduziert. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer waren also häufiger, dafür kürzer krankgeschrieben. 

Mehr professionelle Unterstützung bei Belastungen im Pflegeberuf

Im Hinblick auf die Pflegebranche mahnte Sabine Deutscher vom Vorstand der AOK Rheinland/Hamburg: „Die Beschäftigten in der Pflege sind in ihrem Arbeitsalltag immer stärkeren psychischen und physischen Belastungen ausgesetzt. Das muss berücksichtigt werden, wenn es darum geht, Pflegeberufe attraktiver zu machen.“ Neben guten Arbeitsbedingungen, einer angemessenen Bezahlung, fairen Dienstplänen und einem positiven Betriebsklima sei daher auch an professionelle Unterstützung für den Umgang mit belastenden Situationen und traumatischen Erlebnissen zu denken. 

Aus Sicht der Kasse könnte beim Anstieg der Fehltage auch die Einführung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) eine Rolle gespielt haben. Möglicherweise seien dadurch mehr Kurzzeiterkrankungen erfasst worden, die vorher häufig gar nicht erst an die Krankenkasse gemeldet wurden.

Für die Erhebung hatte das Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) der AOK Rheinland/Hamburg die Arbeitsunfähigkeitsdaten von mehr als einer Million Versicherten in Teilen Nordrhein-Westfalens analysiert. (ne)
 

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