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11.09.2018 | Rahmenbedingungen | Nachrichten

DGB-Index – weiterer Beleg für unhaltbare Zustände

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Überlastung als Dauerzustand: Das Bild, das eine Erhebung des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) von der Arbeitssituation in der Pflege zeichnet, verwundert die Verbände nicht. Sie sehen sich in ihrer Einschätzung bestätigt und fordern rasche und spürbare Gegenmaßnahmen.

Stress im Pflegealltag © alvarez / Getty Images / iStockÜberlastung als Dauerzustand - Professionell Pflegende sind weitaus stärker von Zeitdruck und einer überbordenden Arbeitsmenge geprägt als andere Berufsgruppen.

Die am Freitag vorgestellte Sonderauswertung des DGB-Indexes „Gute Arbeit“ zu den Arbeitsbedingungen in der Alten- und Krankenpflege hat aus Sicht des Deutschen Pflegerates (DPR) einmal mehr Offensichtliches auf den Punkt gebracht: „Die Ergebnisse belegen erneut die langjährigen Warnungen des Deutschen Pflegerats“, erklärte DPR-Präsident Franz Wagner gestern in Berlin. Die professionell Pflegenden seien weitaus stärker von Zeitdruck und einer überbordenden Arbeitsmenge geprägt als andere Berufsgruppen. Um die Lücke zu besseren Arbeitsbedingungen zu schließen seien unmittelbar rund 100.000 Stellen mehr in der Kranken- und Altenpflege notwendig.

In der Pflicht für Verbesserungen der Arbeitsbedingungen sieht der DPR nicht nur die Arbeitgeber, sondern auch die Kostenträger. Wagner weiter: „Die Konzertierte Aktion Pflege muss schnellstmöglich zum Abschluss gebracht und ihre Ergebnisse für alle Beteiligten verpflichtend unmittelbar umgesetzt werden.“

Spahn muss sich am Erfolg seiner Maßnahmen messen lassen

Auch der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) betrachtet die vorgestellten Ergebnissen lediglich als Bestätigung dessen, was man bereits lange anprangere: „Seit vielen Jahren weist der DBfK auf die unhaltbaren Arbeitsbedingungen für die Pflegeberufe hin. Sie sind durch Daten, groß angelegte Befragungen und internationale Vergleiche vielfach belegt“, so DBfK-Sprecherin Johanna Knüppel.

Bundesgesundheitsminister Spahn müsse sich jetzt daran messen lassen, ob die Realisierung seiner Vorhaben von den Pflegenden tatsächlich als dauerhafte Verbesserung ihrer Arbeitssituation erlebt werde. Knüppel: „Einen Beruf, in dem täglich Mitarbeiter „verbrannt“ werden, „cool“ machen zu wollen – so die Ankündigung der Konzertierten Aktion Pflege – grenzt an Zynismus“ und verkennt den Ernst der Lage vollständig.“ (ne)

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