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03.07.2020 | Politik | Nachrichten

Anstoß zur Diskussion

Chance für die Pflege: Vorbehaltsaufgaben

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Zu einem Fachgespräch zu „Vorbehaltsaufgaben“ hatte die Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB) am 29. Juni in die Bayerische Vertretung in Berlin geladen.
Das Anliegen der VdPB: einen bundesweiten Dialog initiieren, um das Thema inhaltlich auszugestalten.

Pflegeexperten, Vertreter der Pflegekammern und Fachleute aus der Pflegepraxis diskutierten das Thema, das die pflegepolitische Debatte seit 20 Jahren prägt. Im zum 1. Januar 2020 in Kraft getretenen Pflegeberufegesetz wurde erstmals eine Definition der vorbehaltenen Aufgaben vorgenommen und damit ein eigenständiger Entscheidungsraum für die Pflege geschaffen.

Professionelle Pflege ist am Zug

Die Experten aus verschiedenen Bereichen der Pflege stellten fest, dass bei der Implementierung vorbehaltener Aufgaben im pflegerischen Alltag verschiedene Hürden zu überwinden seien: Neben der Beseitigung rechtlicher Unklarheiten wie zum Beispiel dem Unterschied von Tätigkeiten und Aufgaben oder der bislang fehlenden Berücksichtigung der Pflegeplanung im Gesetz müsse dringend in Personal- und Organisationsentwicklung in den Einrichtungen investiert werden. Sonst fehle es vielerorts an notwendigen Kompetenzen, sachgerechten Strukturen und interprofessionell respektvoller Zusammenarbeit, um eine reibungslose Umsetzung in die Praxis zu gewährleisten.

Dennoch erwarten sowohl Experten als auch Teilnehmer der abschließenden Podiumsdiskussion eine durchaus positive Dynamik hin zu mehr Autonomie und Eigenverantwortlichkeit der Pflege. Dazu müsse klar sein, dass es bei der Klärung der Inhalte von Vorbehaltsaufgaben einer starken Orientierung an den dafür nötigen Kompetenzen bedürfe.

Die Veranstaltung sollte in einem bundesweiten, interdisziplinär besetzten Think Tank seine Fortsetzung finden, betonte VdPB-Justiziar und Initiator des Fachgesprächs, Prof. Dr. Thomas Klie. (ub)

vdpb-bayern.de

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