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20.09.2023 | Politik | Nachrichten

Personalmangel

DPR: Patientensicherheit ist in Gefahr

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Der Deutsche Pflegerat (DPR) sieht die Patientensicherheit in Deutschland in Gefahr. Von der Politik verlangt der Pflegedachverband nicht weniger als eine komplette Kehrtwende für die Pflege.

Vor dem Hintergrund des Welttages der Patientensicherheit am 17. September führte DPR-Präsidentin Christine Vogler zu Wochenbeginn die Auswirkungen des Personalmangels in der Pflege vor Augen: „Die Patientensicherheit in Deutschland ist höchst labil und zudem auf Zeit gebaut“, erklärte Vogler und verwies auf die massiven Probleme bei der Personalgewinnung.

Die Demografie schlage gleich dreifach zu, machte die DPR-Präsidentin deutlich. So steige mit der Lebenserwartung auch die Zahl derer, die auf Pflege angewiesen sind, gleichzeitig sinke das Erwerbspotential und durch den Geburtenrückgang die Zahl der Auszubildenden in der Pflege.

Für viele Hilfebedürftige sei inzwischen der Zugang zur Pflege verwehrt, mahnte Vogler. So könnten Pflegeanbieter aus Personalmangel nicht für alle Leistungen zur Verfügung stellen. „Die Patientensicherheit durch ein professionelles Pflegesystem stellt sich in diesen Fällen erst gar nicht.“

Blick auf Praxis richten

Nach Einschätzung des DPR kommt die Gesetzgebung nicht in der Praxis an, Verordnungen machen die Dinge komplizierter, Finanzstrukturen sind kaum noch verständlich. In der Summe gefährde dies Patient*innen und Pflegebedürftige - jeden Tag, so Vogler.

Um dem entgegenzuwirken, seien in der Pflege ein rigider Bürokratieabbau, angemessene Arbeitsbedingungen, Selbstverwaltungsstrukturen auf Bundes- und Länderebene, die selbstständige Ausübung von Heilkunde sowie durchlässige und bundesweit gültige Pflegebildungsstrukturen notwendig. "Deutschland benötigt eine komplette Kehrtwende in der Pflege und den Mut, diese auch endlich zu vollziehen anstatt - wieder - zu diskutieren."  (ne)

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