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12.05.2018 | Politik | Nachrichten

Potenzial der Pflege wird verkannt

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Anlässlich des Internationalen Tags der Pflege hat der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) die jahrelange Vernachlässigung der Berufsgruppe im deutschen Gesundheitswesen kritisiert. Das habe Konsequenzen für die Gesundheitsversorgung.

Prof. Christel Bienstein, Präsidentin des DBfK © privat

„Unserem Gesundheitssystem fehlt es an der systematischen Orientierung an individuellen Bedarfen der Menschen, an Nutzerorientierung, Nachhaltigkeit und Augenmaß“, erklärte DBfK-Präsidentin Christel Bienstein am Mittwoch in Berlin. Die Orientierung an der Person, die Hilfe brauche, müsse die Richtung vorgeben. Dieses Potenzial sieht Bienstein vor allem bei der professionellen Pflege. Allerdings werde diese in Deutschland seit Jahren sträflich vernachlässigt und in ihrer Bedeutung weit unterschätzt. „Das deutsche Gesundheitssystem braucht nicht weniger als einen vollständigen Paradigmenwechsel“, so Bienstein.

„Professionelle Pflege wird seit Jahren ausgebeutet“
Das System befindet sich nach Auffassung des DBfK auch deshalb in seiner Schieflage, „weil die Stimme, das Wissen und die Impulse der größten Berufsgruppe darin konsequent ignoriert werden.“ Einer Berufsgruppe, die, so der Verband, „seit Jahren verschlissen, ausgebeutet und aus dem Gesundheitssystem vertrieben wird.“

Der Internationale Tag der Pflegenden steht in diesem Jahr unter dem Motto „Gesundheit ist ein Menschenrecht“. Dazu hat der Weltverband der Pflegeberufe (ICN) ein Handbuch veröffentlicht. Darin verweist der ICN darauf, dass eine gute Gesundheitsversorgung der Bevölkerung untrennbar verknüpft ist mit dem Recht beruflich Pflegender auf umfassende Gesundheit. Das beinhalte neben guten Arbeitsbedingungen letztlich auch das Recht der Pflege, gehört und an gesundheits- und pflegepolitischen Strategien und Entscheidungen beteiligt zu werden.

Der DBfK hat Teile des Handbuchs ins Deutsche übersetzt www.dbfk.de/de/presse/allgemeine-presseinformationen/Gesundheit-ist-ein-Menschenrecht_web.pdf 

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