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10.05.2021 | Pflegekammer | Nachrichten

Pflegeexperten im ÖGD und an Schulen etablieren

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Als Lehre aus der Corona-Pandemie fordert die Pflegekammer Schleswig-Holstein die Etablierung pflegerischer Expertise in Gesundheitsämtern sowie die Einrichtung regionaler Netzwerke. Auch in den Schulen müssten Pflegefachpersonen zum Einsatz kommen.

Anlässlich einer Anhörung im Sozialausschuss des Landtags zu den Auswirkungen der Pandemie hat die Pflegekammer in zentralen Punkten zu Nachbesserungen aufgerufen. Es sei im vergangenen Jahr nicht gelungen, die besonders vulnerablen Gruppen vor der Pandemie zu schützen. Ansatzpunkte für Verbesserungen der Gesundheitsversorgung sieht die Pflegeberufekammer im öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) und beim kommunalen Krisenmanagement. Zur Klärung pflegespezifischer Fragen seien dort Pflegeexpertinnen und -experten notwendig:

„Um die Versorgung unserer Bürgerinnen und Bürger mit notwendigen Pflegeleistungen – nicht nur – in einer Pandemiesituation sicherzustellen, benötigen wir flächendeckend Pflegefachpersonen in den Gesundheitsämtern. Sie kennen den Alltag in Pflegeeinrichtungen, Pflegediensten und Krankenhäusern. Und sie sind in der Lage, pragmatische und fachlich tragfähige Lösungen im Interesse des Bevölkerungsschutzes zu initiieren“, betonte die Präsidentin der Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein, Patricia Drube.

Der ÖGD braucht Pflegeexpertise und regionale Netzwerke

Eine Pflichtaufgabe des öffentlichen Gesundheitsdienstes müsse es künftig sein, regionale Netzwerke aufzubauen, die in Krisen sofort aktiviert werden können. Es dürfe nicht dem Engagement einzelner regionaler Akteure überlassen sein, diese aufzubauen. Dass solche Netzwerke ein zentraler Erfolgsfaktor in der Krisen- und Pandemiebewältigung sind, sei wissenschaftlich belegt.

Wie die Pflegekammer betont, wird es auch künftig Pflegethemen geben, die nur vernetzt und einrichtungsübergreifend bewältigt werden können ebenso wie Situationen, in denen plötzlich pflegerische Leistungserbringer die Versorgung nicht mehr sicherstellen können. Der Mangel an Pflegepersonal werde sich noch zuspitzen.

School Nurses – in anderen Ländern längst etabliert

Auch in den Schulen sieht die Kammer Handlungsbedarf. Dort sei international der Einsatz von School Nurses üblich. Der Einsatz dieser Schulgesundheitspflegerinnen und -pfleger habe sich auch während der Pandemie z.B. in Großbritannien, Finnland und Schweden bewährt. Als spezialisierte Pflegefachpersonen übernehmen sie an Grund- und weiterführenden Schulen die Gesundheitsversorgung, Gesundheitsförderung und Prävention. „Dieses von der WHO empfohlene Konzept sollte auch in Schleswig-Holstein etabliert werden“, so die Pflegekammer.  (ne)


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