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17.11.2023 | Pflegekammer | Nachrichten

Brandenburg

DBfK Nordost fordert Roadmap für Pflegekammer

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Die Debatte über die Errichtung einer Pflegekammer in Brandenburg geht bald ins zehnte Jahr. Vor einer erneuten Fachanhörung fordert der DBfK Nordost endlich konkrete Lösungsvorschläge und eine realistische Roadmap.

© Coloures-Pic / Stock.adobe.comDer DBfK Nordost erwartet von der Landespolitik einen klaren Plan für die Etablierung einer Pflegekammer in Brandenburg.

Am 20. November findet im brandenburgischen Landtag eine Fachanhörung zur Errichtung einer Pflegekammer statt. Nach wie vor kann die größte Beschäftigtengruppe im Gesundheitswesen bei wichtigen Entscheidungen nicht mitbestimmen, kritisiert der DBfK Nordost im Vorfeld. 

„Die Pflege braucht auch in Brandenburg eine starke Stimme“, erklärte Johannes Wünscher, Vorstandsvorsitzender des DBfK Nordost am Donnerstag. Eine Pflegeberufekammer sei dafür das richtige Gremium. Pflegefachpersonen bei der Organisation ihrer Interessenvertretung einzubeziehen sei in diesem Zusammenhang wichtig, den „politischen Willen für eine Lösung“ könne dies aber nicht ersetzen. „Wir fordern eine realistische Roadmap für eine Landespflegekammer statt nur Prozesse ohne Ziel.“

Seit Jahren anhaltende Debatte

Der DBfK-Regionalverband erinnerte an die seit Jahren andauernde Debatte. So hatte der brandenburgische Landtag bereits 2015 beschlossen, die Haltung der Pflegenden zu erfragen. Das Votum der Pflegenden fiel dann 2018 mit 56 Prozent mehrheitlich pro Kammer aus. Unter Auszubildenden und Studierenden waren es sogar 70 Prozent, bei einer separaten Online-Befragung im Nachgang zu Informationsveranstaltungen 69 Prozent der Pflegenden. Dass eine knappe Mehrheit Kammerbeiträge ablehnte, führt der Berufsverband auf eine isolierte Betonung dieses Gegenarguments in der Befragung zurück. Generell gelte: „Gut informierte Pflegefachkräfte sprechen sich überwiegend für eine Pflegekammer aus.“ Geschehen sei seit der Befragung nichts, monierte der Berufsverband weiter – anders als im Westen und Süden der Republik. 

Pflegekammer NRW als Vorbild

Insbesondere die schrittweise Errichtung der Pflegekammer in Nordrhein-Westfalen kann aus Sicht des DBfK als Vorbild dienen. Dort stellt eine mehrjährige Anschubfinanzierung sicher, dass die Kammer zunächst ihre Arbeit aufnehmen und Strukturen schaffen kann, bevor die Mitglieder beitragspflichtig werden. Mittelfristig könne und solle sich eine Pflegekammer jedoch selbst finanzieren, heißt es. Nur so sei es möglich, unabhängig von der Politik zu agieren und Gesprächspartnerin auf Augenhöhe zu werden.

Nach Angaben des DBfK Nordost gibt es in Brandenburg mehr als 50.000 Pflegefachpersonen, für die es eine wirksame Interessenvertretung zu schaffen gilt. (ne)

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