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20.12.2018 | Pflegekammer | Nachrichten

Brandenburgs Pflegende votieren für die Kammer

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Die Mehrheit der Pflegenden in Brandenburg will eine Pflegekammer. 56 Prozent der Befragten  haben sich in einer repräsentativen Erhebung pro Pflegekammer ausgesprochen. Das gab heute Brandenburgs Gesundheitsministerin bekannt.

Ministerin Karawanskij  © Johanna Bergmann

„Eine Mehrheit der Brandenburger Pflegefachkräfte will eine wirkungsvolle Interessenvertretung in Politik und Gesellschaft“, kommentierte Brandenburgs Gesundheitsministerin Susanna Karawanskij (Linke) heute das Ergebnis der von ihrem Ministerium initiierten Befragung.

In den kommenden Monaten will das Gesundheitsministerium die Befragung dann im Detail auswerten und mit den Akteuren besprechen. Anschließend soll eine Empfehlung an den Landtag ausgesprochen werden. „Wir müssen uns die Ergebnisse sorgfältig anschauen, denn sie sind in Teilen widersprüchlich“, erläuterte die Gesundheitsministerin. So würden sich viele Pflegekräfte – auch mit kleinem Einkommen – eine Pflegekammer etwas kosten lassen. Gleichzeitig lehne eine Mehrheit von 53 Prozent einen Pflichtbeitrag ab. „Wir werden uns hiermit und mit den übrigen Bedenken und Argumenten auseinandersetzen, bevor wir unsere Empfehlungen formulieren“, versprach Karawanskij.

Die Interessen der Berufsgruppe vereinen

Wie das Gesundheitsministerium in Potsdam mitteilt, erfolgte die Zustimmung zur Pflegekammer unabhängig davon, in welchem Sektor der Pflege die Befragten tätig sind. Von einer Pflegekammer erwarten die Befragten, dass diese die Interessen der Berufsgruppe vereinen und mit einer Stimme gegenüber Politik und Arbeitgebern sprechen soll. Auch die finanzielle und organisatorische Unabhängigkeit einer Pflegekammer sei den meisten Befürwortern sehr wichtig.

Die Gegner einer Pflegekammer hingegen bemängelten, dass diese keine Mitsprache bei der Entlohnung und bei Personalmangel habe. Sie befürchten einen organisatorischen Wasserkopf. Erst an dritter Stelle führten sie als Gegenargument die finanzielle Belastung der Mitglieder auf.

Nach Angaben des Ministeriums arbeiten derzeit in Brandenburg rund 54.000 Pflegekräfte. Für die Befragung wurden 1.700 Pflegefachkräfte telefonisch und in einer Online-Befragung interviewt. Das Interesse an dem Thema sei enorm gewesen: 17.000 Flyer wurden verschickt. Zudem fanden landesweit 14 Dialogveranstaltungen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen statt.

Der Abschlussbericht zur Befragung soll Mitte Februar 2019 erscheinen (ne)

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