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09.11.2023 | Personalleasing | Nachrichten

„Wir haben verstanden!“

Kliniken Beelitz: Keine Zeitarbeit mehr ab 2024

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Die Kliniken Beelitz in Brandenburg beschäftigen künftig keine Leasingkräfte mehr im Pflegedienst. Damit wollen sie dem Stammpersonal Wertschätzung zeigen und gleichzeitig wirtschaftlicher werden.

Schild "Leiharbeit" © M. Weber / McPHOTO / blickwinkelDie Kliniken Beelitz haben sich gegen den weiteren Einsatz von Leasingpersonal in der Pflege entschieden. © M. Weber / McPHOTO / blickwinkel / picture alliance

Die Kliniken Beelitz starten ohne externe Leasingkräfte in das neue Jahr. Nach mehr als zehn Jahren Personalleasing wird ab Januar 2024 komplett auf Leasingkräfte im Pflegedienst verzichtet. Das gab der Klinikverbund Anfang November bekannt.

Kompensiert werden soll dieser Schritt durch „Schwerpunktverschiebungen in der Aussteuerung der Klinik sowie Prozessveränderungen“, hieß es. Aus Sicht der Kliniken zeige man so Wertschätzung für das Stammpersonal und verbessere zugleich die Wirtschaftlichkeit. Nach Angaben der Kliniken betrug der Anteil der Leasingkräfte im Pflegedienst bis zu 8 % der Gesamtpflegepersonalstärke.

Mehr Wertschätzung und Respekt für das Stammpersonal

Schon länger beklagten die Pflegefachpersonen der neurologischen Fachkliniken, dass der Einsatz von Leasingkräften zu oft Mehraufwand und weniger eine Entlastung bedeute. Durch den Verzicht auf Leasingkräfte höre man auf die Mitarbeiter*innen und bringe ihnen durch die Reduzierung von Mehraufwand, Unmut und Stress, Wertschätzung und Respekt entgegen.

Ergänzend erhalten die Mitarbeitenden der Kliniken das Angebot, über einen freiwilligen, internen Pooldienst die eigene Vergütung „maßgeblich zu verbessern“. Bei ständiger Wechselschicht soll es die Möglichkeit von Zusatzurlaub geben.

„Wir sehen in dem Verzicht auf Leasingkräfte die Chance, den Beruf signifikant attraktiver zu gestalten und unseren Pflegekräften ein harmonisches, faires und respektvolles Arbeitsumfeld zu bieten“, erklärte Pflegedirektor Nico Kleine-Knefelkamp. Aufwände könnten so auf ein „berufsbedingtes, normales Maß“ reduziert und ggf. auch neue Fachkräfte gewonnen werden. Kleine-Knefelkamp hofft aber auch auf Rückkehrer*innen aus dem Leasing, die „kompetente und willkommene Fachkräfte“ seien. Zwei Kolleg*innen von Leasingfirmen hätten sich bereits beworben.

Starker Kostenanstieg durch Leasingpersonal

Der Verzicht auf Leasingkräfte hat aber auch wirtschaftliche Gründe: So seien die Kosten für eingesetzte Leasingkräfte in den letzten Jahren stark angestiegen, unterstrich der Geschäftsführer der Kliniken, Enrico Ukrow. Da die Krankenkassen nur einen Teil der Kosten erstatten, müsse die Klinik den Differenzbetrag aus eigenen Mitteln finanzieren.

Zur Kompensation der wegfallenden Leasingkräfte, wolle man rund 10 % der Betten in der Frührehabilitation nicht neu belegen. Ukrow betonte: „Mit unseren eigenen Pflegefachkräften können wir aber, zusammen mit der Bettenreduzierung, sowohl die Pflegequoten einhalten als auch sogar noch die Wirtschaftlichkeit der Kliniken Beelitz verbessern.“ Der Ausstieg aus dem Leasing habe bereits im September mit der Anpassung der Pooldienstvergütung begonnen.

Über die Kliniken Beelitz

Die Kliniken Beelitz betreiben drei eigenständige hochspezialisierte Einrichtungen: die Neurologischen Fachkliniken – Neurologisches Fachkrankenhaus für neurologische Frührehabilitation (Phase B) und die Neurologische Rehabilitationsklinik (Phasen C und D) – sowie das Parkinsonzentrum. Sie gehören zum Recura Kliniken Verbund und sind seit 1996 am Gesundheitsstandort Beelitz-Heilstätten etabliert. (ne)

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