Skip to main content

01.08.2023 | News Hebammen | Nachrichten

Wie steht es um die Geburtshäuser?

print
DRUCKEN
insite
SUCHEN

Geburtshäuser bieten Hebammen einen sicheren Arbeitsplatz mit einem hohen Maß an Eigenverantwortung und Mitgestaltung. Ein genauer Blick auf diesen besonderen Ort der Geburtshilfe zeigt aber auch: Träger*innen von Geburtshäusern stehen heute einigen Herausforderungen gegenüber. Dazu gehören vor allem der Fachkräftemangel und die hohen Anforderungen an die Betriebs- und Personalführung.

Nach Angaben des GKV-Spitzenverbandes gab es im Jahr 2022 insgesamt 117 Geburtshäuser mit nahezu voll ausgelasteten Kapazitäten. Sie haben sich als unverzichtbares Versorgungsangebot für Schwangere und Gebärende etabliert – und auch Hebammen schätzen das eigenverantwortliche Arbeiten, die flachen Hierarchien in gemischten Teams und die Möglichkeiten zur individuellen 1:1-Betreuung.

Erfolgsgeschichte der Geburtshäuser

Ihre Existenz verdanken die Geburtshäuser der seit den 80er Jahren aktiven Frauenbewegung, die eine ganzheitliche Sicht auf Schwangere und Gebärende, die Betonung der Selbstbestimmung sowie eine kontinuierliche Hebammenbetreuung forderte. Schon damals ermöglichten einzelne Hebammen Frauen die Geburt in hebammengeleiteten Entbindungsheimen. Mit der Gründung des ersten deutschen Geburtshauses 1987 in Berlin entstand ein neues Modell der Zusammenarbeit. In den 1990er Jahren folgte eine Gründungswelle von Geburtshäusern, die die Geburtskultur nachhaltig veränderte.

Herausforderung Fachkräftemangel

Trotz steigender Nachfrage stellt die Suche nach Hebammen ein Problem für viele Geburtshäuser dar. Das zunehmende Ungleichgewicht zwischen Betreuungsbedarf und Personalsituation beeinflusst die Qualität und so auch die Arbeitszufriedenheit der Hebammen. Gleichzeitig haben sich die Einrichtungen in den letzten Jahren hinsichtlich ihrer Arbeitsabläufe stark professionalisiert und vergrößert. Eine Konsequenz ist ein erhöhter Verwaltungs- und Zeitaufwand für Geburtshausgründer*innen. Um den Balanceakt zwischen hoher Nachfrage und dem Fachkräftemangel zu meistern, braucht es deshalb neue Konzepte.

Politische und gesellschaftliche Unterstützung als Schlüssel

Um das Bestehen der Geburtshäuser weiterhin zu sichern, muss das gesellschaftliche Bewusstsein für dieses Angebot weiter gestärkt werden. Auch politisch gibt es einige Stellschrauben, an denen gedreht werden kann, um Hebammen in der außerklinischen Geburtshilfe zu entlasten. Einen Rundumblick auf Herausforderungen und Lösungsansätze lesen Sie im Beitrag „Wie steht es heute um die Geburtshäuser?“ in HebammenWissen Ausgabe 4/23!

print
DRUCKEN