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08.03.2023 | News Hebammen | Nachrichten

Weltfrauentag: Respekt für Frauengesundheit gefordert

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Anlässlich des Internationalen Frauentags forderte der Deutsche Hebammenverband e.V. mehr Respekt für die Gesundheit von Frauen und weist auf Fehlentwicklungen in der Geburtshilfe hin. Die Zahl der Kaiserschnitte müsse reduziert, die Selbstbestimmung werdender Mütter gestärkt werden.

Der Deutsche Hebammenverband (DHV) forderte anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März bessere Standards in der Geburtshilfe, eine gezielte Aufklärung von Frauen während Schwangerschaft und Geburt sowie eine Abkehr von überholten Beratungsmustern. Der Feminismus in der Geburtshilfe sowie der Anspruch von Frauen, von ihren Rechten Gebrauch zu machen, müssten gestärkt werden. Auch auf politischer Ebene gebe es Handlungsbedarf: Der Personalmangel in Kreißsälen, ökonomische Fehlanreize in der Geburtshilfe sowie weite Anfahrtswege zu Kliniken gefährden laut DHV-Präsidentin Ulrike Geppert-Orthofer das Recht der Frauen auf eine sichere Geburt sowie auf die freie Wahl des Geburtsortes.

Sectiorate deutlich angestiegen

Die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen dem Verband zufolge ein ernüchterndes Bild: 2021 brachte fast jede dritte Frau in Deutschland ihr Kind per Kaiserschnitt auf die Welt – doppelt so viele wie vor 30 Jahren. Nach Angaben des DHV handele es sich dabei um eine „besorgniserregende Fehlentwicklung“. Während nur 10-15 Prozent der Frauen laut WHO von einem Kaiserschnitt profitieren würden, seien die Folgen und Nebenwirkungen für alle übrigen Frauen und Kinder durch die Narkose und den Eingriff in den Körper unverhältnismäßig hoch. „Fragt man die Frauen selbst, warum sie sich für einen Kaiserschnitt entschieden haben, wird als Grund häufig die Angst vor Schmerzen und Kontrollverlust genannt. Hinzu kommt der Irrglaube, dass ein Kaiserschnitt sicherer für sie und ihr Kind sei. Das ist erschreckend“, kritisierte Geppert-Orthofer. Mit einer Hebamme als erste Ansprechpartnerin könnten Frauen gezielter beraten und von ihren Ängsten befreit werden. Aber auch andere beteiligte Berufsgruppen seien in der Pflicht, die Kaiserschnittrate zu senken und unnötige Eingriffe in den Körper von Frauen zu vermeiden, appellierte die DHV-Präsidentin. Dazu brauche es jedoch verlässliche und evidenzbasierte Standards in der Geburtshilfe.

hebammenverband.de

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