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28.03.2024 | News Hebammen | Nachrichten

Gesunde Knochen

Zusätzliches Vitamin D für Säuglinge essenziell

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Der Großteil des Vitamin-D-Bedarfs wird normalerweise über die körpereigene Synthese in der Haut abgedeckt. Für Säuglinge ist dies jedoch nicht möglich. Um einem Vitamin-D-Mangel vorzubeugen, empfiehlt das Netzwerk Gesund ins Leben deshalb eine tägliche Supplementation.

Die bedarfsgerechte Versorgung mit Vitamin D fördert bei Säuglingen die altersgerechte Entwicklung des Skeletts. Ein Mangel verursacht Störungen im Kalzium- und Phosphatstoffwechsel und verhindert so die Knochenmineralisation. Im Extremfall führt dies zu einer Rachitis mit Verformungen des Skeletts wie O-Beinen sowie im Bereich der Knochen-Knorpel-Grenzen, zum Beispiel als rachitischer Rosenkranz. Weitere Symptome sind verminderte Muskelkraft, geringerer Muskeltonus sowie erhöhte Infektanfälligkeit.

Der Mensch kann in der Haut unter Sonneneinstrahlung (UV-B-Licht) Vitamin D bilden, die Ernährung trägt in der Regel nur in geringem Maß zur Versorgung mit Vitamin D bei (etwa 2–4 µg/Tag). Bei Säuglingen besteht jedoch das Risiko einer Unterversorgung, da sie wegen ihrer empfindlichen Haut keiner direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden sollen und ihre Nahrung die Vitamin-D-Versorgung nicht sichert.

Bis zum zweiten erlebten Frühsommer supplementieren

Jeder Säugling soll deshalb 400–500 Internationale Einheiten (I. E.) beziehungsweise 10–12,5 µg Vitamin D am Tag als orales Supplement erhalten. Darauf weisen die bundesweiten Handlungsempfehlungen des Netzwerks Gesund ins Leben hin. Die Gabe erfolgt zusätzlich zur Ernährung mit Muttermilch oder Säuglingsnahrung bis zum zweiten erlebten Frühsommer. Im Herbst und Winter geborene Kinder bekommen also über einen Zeitraum von etwa 18 Monaten täglich Vitamin D, alle anderen Säuglinge erhalten die empfohlene Dosis für etwa zwölf Monate.

Vitamin-D-Präparate gibt es grundsätzlich in Form von Tabletten oder als Tropfen, wobei Tabletten verlässlicher sind in der Dosierung. Tropfen können je nach Raumtemperatur in der Größe variieren, wodurch unter Umständen mehr Vitamin D als empfohlen enthalten sein kann. Über ein Kombinationspräparat in Tablettenform mit 400–500 I. E. Vitamin D und 0,25 mg Fluorid lassen sich gleichzeitig die nationalen Handlungsempfehlungen zur Kariesprävention im Säuglings- und frühen Kindesalter bis zum Durchbruch des ersten Milchzahns decken. Vitamin-D-Präparate in Form von Arzneimitteln sind für Säuglinge und Kleinkinder bis zum zweiten erlebten Frühsommer verordnungsfähig und werden von den Krankenkassen erstattet.

gesund-ins-leben.de

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