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16.01.2024 | News Hebammen | Nachrichten

Pränataldiagnostik

Neue S2e-Leitlinie für das erste Schwangerschafts-Trimester

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Durch das Ersttrimester-Screening können verschiedenste Schwangerschaftsprobleme frühzeitig erkannt werden. Eine neue Leitlinie gibt einen Überblick zu den diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten sowie zur Behandlung von Komplikationen im ersten Trimenon.

Seit Anfang Januar steht Gynäkolog*innen und Hebammen eine neue AWMF-S2e-Leitlinie zur Ersttrimester-Diagnostik und Therapie bei Schwangeren zur Verfügung. Sie wurde federführend von der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) und der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. (DGGG) erarbeitet.

Ultraschall spielt zentrale Rolle

In den Schwangerschaftswochen (SSW) 11 bis 14 können bestimmte Schwangerschaftsprobleme optimal erkannt werden. Das Ersttrimester-Screening hat zum Ziel, Risikofaktoren zu identifizieren, die einerseits eine weiterführende Diagnostik und andererseits eine Intervention in einem frühen Stadium der Schwangerschaft nach sich ziehen können.

„Aufgrund der rasanten Entwicklung der sonografischen, biochemischen und molekularen Methoden waren Empfehlungen für ein strukturiertes und qualitätsgesichertes Vorgehen dringend erforderlich, um den Patientinnen zwischen den SSW 11+0 und 13+6 die bestmögliche Beratung, Diagnostik und Prävention anbieten zu können“, erklärt der Autor der Leitlinie, Professor Dr. med. Constantin von Kaisenberg. Die Weiterentwicklung von Ultraschallgeräten habe insbesondere die Fehlbildungsdiagnostik im ersten Trimenon deutlich verbessert: „Das Screening basiert wesentlich auf qualitativ hochwertigem Ultraschall. Entsprechend spielt der Ultraschall in dieser Phase eine zentrale Rolle“, so von Kaisenberg, der auch Leitlinienkoordinator der DEGUM ist.

Aktuelle Methoden der Pränataldiagnostik

Ziel der Handlungsempfehlungen ist es, einen systematischen Überblick über die aktuellen evidenzbasierten Empfehlungen zu Screeningmethoden zu geben, um Schwangere in diesem Zeitraum bestmöglich beraten zu können.

Die Leitlinie informiert über das derzeit verfügbare Screening und die Diagnostik in den verschiedenen Bereichen. Dabei beleuchtet sie die Detektionsraten verschiedener sonografischer, biochemischer und molekularer Methoden. Auch die derzeit üblichen Standardverfahren und alle weiteren optionalen Verfahren werden dargestellt. Zudem enthält die Leitlinie Informationen, wie durch prophylaktische Maßnahmen mögliche spätere Risiken reduziert werden können und gibt Hinweise zur Gestaltung eines individuellen Schwangerschaftsmanagements.

An der Erstellung der insgesamt 161 Seiten umfassenden Leitlinie waren Autor*innen aus neun Fachgesellschaften beteiligt. Finanziell unterstützt und inhaltlich paritätisch getragen wurde die S2e-Leitlinie von der DEGUM und der DGGG.

awmf.org 

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