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19.06.2023 | News Hebammen | Nachrichten

Netzwerke Frühe Hilfen flächendeckend etabliert

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Nahezu alle Kommunen mit einem Jugendamt in Deutschland haben im Jahr 2020 das Angebot der Familienhebamme oder der Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegenden vorgehalten. Damit hat sich die flächendeckende Ausweitung dieses Angebots seit 2013 fortgesetzt. Das zeigen die Ergebnisse der Kommunalbefragung des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen.

In 97% der Kommunen in Deutschland mit einem Jugendamt war 2020 das Angebot der Familienhebamme oder der Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegenden vorhanden. Das ist eines der zentralen Ergebnisse der Kommunalbefragung des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH), an der sich bundesweit nahezu alle Kommunen mit einem Jugendamt beteiligt haben. Der Einsatz der Gesundheitsfachkräfte ist inzwischen weit verbreiteter Standard: Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegenden suchen Familien auf und kümmern sich mit ihnen um die gesunde Entwicklung und Versorgung von deren Baby oder Kleinkind.

Corona-Pandemie schränkte das Angebot ein

Die Kommunalbefragungen des NZFH sind seit 2013 wiederholte, standardisierte Vollbefragungen von Kommunen zum Stand des Auf- und Ausbaus der Frühen Hilfen in Deutschland. Die aktuellen Daten zeigen, dass in über 80% der Kommunen die Corona-Pandemie einen starken Einfluss auf die Frühen Hilfen hatte. Aufsuchende Angebote mussten während der Pandemie reduziert werden und in knapp 60% der Kommunen fielen Angebote weg, in die Familien vor der Pandemie vermittelt werden konnten. Gleichzeitig wurden in den meisten Kommunen neue Wege gefunden, um Familien zu erreichen und zu beraten. „Auch in der Zeit nach der Pandemie bleiben Unterstützungsangebote vor allem für Familien in schwierigen Lebenslagen wichtig,“ erklärte Prof. Dr. Martin Dietrich, Kommissarischer Direktor der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Befragung zeigt weiteren Entwicklungsbedarf

In der Langzeitbeobachtung zeigt sich eine flächendeckende Sicherung und Ausweitung der zentralen Angebote der Frühen Hilfen: In 97% der Kommunen sind in der Regel kostenfreie Eltern-Kind-Gruppen zu finden. 75% der Kommunen bieten zudem offene Sprechstunden für Eltern an. Die Befragung verdeutlicht darüber hinaus den weiteren Entwicklungsbedarf in den Frühen Hilfen: So stellten der Mangel an Fachkräften, aber auch fehlende finanzielle Mittel das größte Hindernis für den weiteren Ausbau des Angebots dar. Mit 38% gaben über ein Drittel der befragten Kommunen an, dass das Personalvolumen der Netzwerkkoordinierungsstellen nicht ausreicht. Gleichzeitig fehlten in über der Hälfte der befragten Kommunen Gesundheitsfachkräfte für eine bedarfsgerechte Versorgung.

Hintergrund

Für die NZFH-Kommunalbefragung wurden im Frühjahr 2021 zum Stichtag 31.12.2020 insgesamt 570 Kommunen online befragt. Die Informationen und Ergebnisse zur Kommunalbefragung stehen auf der Webseite der NZFH zur Verfügung.

Träger des NZFH ist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Kooperation mit dem Deutschen Jugendinstitut e. V. (DJI). Das NZFH wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Es unterstützt seit 2007 die Fachpraxis dabei, familiäre Belastungen und Ressourcen frühzeitig zu erkennen, qualitätsgesicherte bedarfsgerechte Angebote bereitzustellen und die Vernetzung der unterschiedlichen Berufsgruppen zu fördern.

frühehilfen.de


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