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01.03.2024 | News Hebammen | Nachrichten

Weltfehlbildungstag

Mit Folsäure Fehlbildungen vorbeugen

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Anlässlich des Weltfehlbildungstages am 3. März betonen Expert*innen, dass die Einnahme von Folsäure für Schwangere und bei Kinderwunsch dringend empfohlen ist. Das Vitamin reduziert das Risiko für neurale Defekte und angeborene Herzfehler.

Der Weltfehlbildungstag am 3. März soll dafür sensibilisieren, dass mit einfachen Vorsorgemethoden wie z.B. der Einnahme von Folsäure (Folat, Vitamin B9) das Risiko angeborener Fehlbildungen reduziert werden kann. „Noch immer gibt es in Bezug auf angeborene Fehlbildungen viel Aufklärungsbedarf und ungenutztes Präventionspotenzial“, erklärt Dr. Anke Rißmann, Sprecherin des Arbeitskreises Folsäure & Gesundheit und Leiterin des Fehlbildungsmonitorings an der Universitätsmedizin Magdeburg.

Viele gesundheitliche Beeinträchtigungen vermeidbar

Bei rund 1 von 1.000 Schwangerschaften in Deutschland kommt es nach wie vor zu einem Neuralrohrdefekt. Dabei handelt es sich um eine Fehlbildung des Gewebes, aus dem sich im Verlauf der Schwangerschaft das Gehirn und das Rückenmark entwickeln. Zu den häufigsten Formen zählt die Spina bifida, die umgangssprachlich oft auch als „offener Rücken“ bezeichnet wird. Die Folgen sind lebenslange und mitunter schwerwiegende gesundheitliche Beeinträchtigungen und Behinderungen. „Über 50 Prozent dieser Fälle könnten durch eine ausreichende Folat-Versorgung über die Ernährung sowie die zusätzliche Einnahme von Folsäure vor und während der Schwangerschaft vermieden werden“, so Dr. Rißmann.

Angeborene Herzfehler verringern

Folsäure spielt nicht nur für die Entwicklung von Gehirn und Rückenmark eine wichtige Rolle. Mit rund 80 Fällen pro 10.000 Geburten treten Herzfehler noch öfter als Neuralrohrdefekte auf.

Auch hier kann das Risiko um 18 Prozent verringert werden, wenn Mütter vor und während der Schwangerschaft Folsäurepräparate einnehmen. Ein Grund dafür ist, dass bereits in den ersten Schwangerschaftswochen die Zellteilung auf Hochtouren läuft und sich wichtige Organe wie das Herz und das Neuralrohr entwickeln. „Dabei spielen Folate eine entscheidende Rolle, da sie an diesen Prozessen beteiligt sind“, erklärt Dr. Rißmann.

Klare Empfehlung zur Supplementation

Den Mehrbedarf an Folsäure in der Schwangerschaft allein über die Ernährung zu decken, ist kaum möglich. Zwar stellt eine folatreiche Ernährung mit viel grünem Blattgemüse, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und der Verwendung von mit Folsäure angereichertem Jodsalz eine gute Basis dar, doch wird die zusätzliche Einnahme von Folsäure von zahlreichen Fachgesellschaften und medizinischen Berufsverbänden ausdrücklich empfohlen.

Frauen, die schwanger werden wollen, sollten demnach vier Wochen (oder früher) vor Schwangerschaftsbeginn mit der Einnahme von Minimum 400 Mikrogramm Folsäure beginnen und die Supplementation mindestens bis zum Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels fortführen. Wer erst kurz vor oder bei Schwangerschaftsbeginn mit der Einnahme beginnen kann, dem werden 800 Mikrogramm Folsäure am Tag empfohlen.

frauenärzte-im-netz.de

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