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06.09.2023 | News Hebammen | Online-Artikel

Neue Studie: Langes Stillen verringert Herz-Kreislauf-Risiko langfristig

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Ein australisches Forschungsteam hat nachgewiesen, dass eine Stillzeit von mindestens sechs Monaten das mütterliche Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen deutlich reduziert – auch nach Komplikationen in der Schwangerschaft.

Schwangerschaftskomplikationen wie Frühgeburt oder Gestationsdiabetes erhöhen langfristig das maternale Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Umso wichtiger ist es, lange zu stillen, denn dies beeinflusst die kardiovaskuläre Gesundheit generell positiv. Ein Forschungsteam der University of Adelaide in Australien wollte nun herausfinden, wie sich die Herz-Kreislauf-Gesundheit von 160 Mutter-Kind-Paaren in den ersten drei Jahren nach der Entbindung mit oder ohne Stillen entwickelt. In ihrer Studie betrachteten sie insbesondere Frauen, die Schwangerschaftskomplikationen ausgesetzt waren – unter anderem Präeklampsie, Schwangerschaftsbluthochdruck, Geburt eines untergewichtigen oder zu kleinen Neugeborenen („small for gestational age“), Frühgeburt und/oder Schwangerschaftsdiabetes.

Besserer Blutdruck, niedrigerer BMI

Mütter, die mindestens sechs Monate lang gestillt hatten, waren nach drei Jahren deutlich gesünder als diejenigen, die nicht gestillt hatten: Sie hatten einen niedrigeren Body-Mass-Index (BMI) und bessere Blutdruckwerte. Diese Ergebnisse änderten sich auch nicht, wenn man den BMI, sozioökonomische Faktoren (z.B. Bildung, Einkommen), Rauchen und mütterliches Alter in der Frühschwangerschaft berücksichtigte. Bei den dreijährigen Kindern zeigten sich dagegen keine statistisch signifikanten Unterschiede bezüglich ihrer Körpermaße (z.B. Größe, Gewicht) sowie den Blutdruckwerten.

Waren Mütter während der Schwangerschaft von einer oder mehreren Schwangerschaftskomplikationen betroffene, so profitierten sie ebenfalls von einer längeren Stillzeit: So hatten stillende Betroffene nach drei Jahren einen deutlich niedrigeren systolischen und diastolischen Blutdruck sowie bessere Blutwerte (niedrigeres Seruminsulin, niedrigere Triglyceride, höheres HDL-Cholesterin) im Vergleich zu Betroffenen, die nicht gestillt hatten.

Die australische Studie belegt, dass eine Stilldauer von mindestens sechs Monaten sich auch noch drei Jahre nach der Entbindung positiv auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit der Mutter auswirkt. Somit erscheint es vorteilhaft, Interventionen anzubieten, die das Stillen fördern – insbesondere dann, wenn der Verlauf der Schwangerschaft komplikationsreich war.

frauenaerzte-im-netz.de

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