Skip to main content

30.07.2022 | News Hebammen | Nachrichten

Kritik an Empfehlungen zur Reform Geburtshilfe

print
DRUCKEN
insite
SUCHEN

Die Geburtshilfe in Deutschland soll reformiert werden – dafür hat die Regierungskommission nun erste Empfehlungen vorgelegt. Aus Sicht des Hebammenverbandes Nordrhein-Westfalen gibt es hier jedoch deutlichen Nachbesserungsbedarf.

Die Empfehlungen der von der Regierungskommission beauftragten AG Pädiatrie und Geburtshilfe zur Strukturreform in der klinischen Geburtshilfe müssen dringend nachgebessert werden. Mit den vorgeschlagenen Maßnahmen ist die geburtshilfliche Versorgung keineswegs sichergestellt, heißt es in einer Mitteilung des Landesverbandes der Hebammen Nordrhein-Westfalen (NRW).
Sollten die Empfehlungen umgesetzt werden, würde genau das Gegenteil der im Koalitionsvertrag der Landesregierung festgehaltenen Verpflichtungen eintreten – das dürfe nicht passieren, warnt der Verband. So berücksichtige die AG Pädiatrie und Geburtshilfe weder die zugesicherte Eins-zu-eins-Betreuung in ihren Empfehlungen, noch seien effektive Maßnahmen ersichtlich, um den Fachkräftemangel in der Geburtshilfe zu beheben. Auch das Fördern der Zentralisierung geburtshilflicher Angebote in Ballungsräumen sei ein Schritt in die falsche Richtung.
Der Verband formuliert die ausdrückliche Erwartung, dass die Landesregierung nicht von ihrem Kurs abweicht und alles dafür tut, dass Frauen in NRW ihre Kinder am Ort ihrer Wahl zur Welt bringen können. Darüber hinaus sollen sie überall auf die gleiche qualitativ hochwertige Unterstützung durch Hebammen und ärztliches Personal zählen können.

Appell: Hebammen miteinbeziehen

In einer Stellungnahme des Deutschen Hebammenverbands e.V. äußerte DHV-Präsidentin Ulrike Geppert-Orthofer deutliche Kritik an den aktuellen Empfehlungen. Sie rief die Politik und die Regierungskommission dringend dazu auf, miteinander statt übereinander zu sprechen. Dass die Empfehlungen der Arbeitsgruppe unzureichend ausfallen, sei „kein Wunder, wenn weder Hebammen noch Frauenärzt*innen mit am Tisch sitzen.“
Der DHV bot der Regierungskommission erneut seine Mitarbeit in der AG Pädiatrie und Geburtshilfe bei der Entwicklung adäquater Maßnahmen für die notwendige Strukturreform in der klinischen Geburtshilfe an. (jr)

hebammen-nrw.de

print
DRUCKEN