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19.03.2024 | News Hebammen | Nachrichten

Krise im Gesundheitssystem

Krankenhausinsolvenzen gefährden stationäre Geburtshilfe

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Seit zwei Jahren befinden sich Krankenhäuser in einer extremen wirtschaftlichen Schieflage. Das beeinflusst auch die Betreuung von Schwangeren und Neugeborenen negativ. Gemeinsam mit der Deutschen Krankenhausgesellschaft appelliert der Deutsche Hebammenverband für eine verlässliche Versorgungsplanung.

In einer Pressekonferenz am 14. März 2024 hat die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) gemeinsam mit Vertretern aus wichtigen Bereichen der Gesundheitsversorgung die anhaltende Untätigkeit der Bundesregierung und des Bundesgesundheitsministers kritisiert. Der Verbund befürchtet massive Einschränkungen in der stationären Patientenversorgung aufgrund der weiterhin hohen Insolvenzgefahr der Krankenhäuser.

„Aktuell fehlen den Kliniken Monat für Monat 500 Millionen Euro. Die Krankenhäuser zehren ihre Reserven auf und verschulden sich, um die Patientenversorgung sicherzustellen“, erklärte der Vorstandsvorsitzender der DKG, Dr. Gerald Gaß. Trotz durchgängiger Appelle an Gesundheitsminister Karl Lauterbach bleibe es den Krankenhäusern verwehrt, ihre Preise an die geänderte Kostenstruktur anzupassen. Bereits im Jahr 2023 gab es 40 Klinikinsolvenzen, so viele wie noch nie. Mit allein sechs Insolvenzen im Januar 2024 scheint es allerdings, als würde dieses Jahr den Negativrekord des Vorjahres sogar noch brechen.

„Kein kalter Strukturwandel!“

Auch der Deutsche Hebammenverband (DHV) war bei der Pressekonferenz dabei und wies darauf hin, dass schon jetzt eine flächendeckende und qualitativ hochwertige Versorgung in der Geburtshilfe nicht mehr gewährleistet werden kann. Hohen Geburtenzahlen von bis zu 790.000 Geburten pro Jahr stehen aktuell nur 606 geburtshilfliche Abteilungen gegenüber. Im Jahr 1991 waren es noch 1.186. „Jede Frau in Deutschland hat das Recht auf eine qualitativ hochwertige geburtshilfliche Versorgung – und zwar wohnortnah, 24 Stunden, sieben Tage die Woche“, betonte Andrea Köbke, Beirätin für den Angestelltenbereich beim DHV. „Dafür braucht es endlich eine verlässliche Versorgungsplanung in Deutschland, keinen kalten Strukturwandel!“

hebammenverband.de

dkgev.de

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