Empfängnisverhütung ist kostenpflichtig - und somit für manche Menschen nicht erschwinglich. Ein breites Bündnis von Verbänden und Organisationen fordert deshalb eine bundesgesetzliche Regelung zur Kostenübernahme von Verhütungsmitteln.
In einem offenen Brief wenden sich insgesamt 36 Verbände und Organisationen, darunter die Gewerkschaft ver.di, die Bundesärztekammer, die Arbeiterwohlfahrt, die Caritas, die Diakonie und die Evangelische Arbeitsgemeinschaft Familie an die Bundesregierung. Sie fordern darin eine Regelung zur Kostenübernahme von Verhütungsmitteln.
Hohe Kosten seien unhaltbar
Die Verbände weisen darauf hin, dass die Pille rund 22 Euro monatlich koste, eine Hormonspirale einmalig etwa 450 Euro oder eine Kupferspirale ca. 270 Euro. Dieses Geld stünde vielen Menschen mit geringem Einkommen nicht zur Verfügung. Auch die Verwendung von Kondomen könne das Budget von Menschen mit wenig Geld überproportional belasten.
Die Folge sei, dass Menschen aus Kostengründen nur unregelmäßig verhüten, zu preiswerteren und weniger zuverlässigen Methoden wechseln oder gänzlich auf die Verhütung von Schwangerschaften und sexuell übertragbaren Krankheiten zu verzichten. Die Verantwortung für Verhütung und das Risiko einer ungeplanten oder ungewollten Schwangerschaft laste dabei insbesondere auf Frauen. Dieser Zustand sei „unhaltbar“, so das Bündnis.
Koalitionsversprechen einhalten
Die unterzeichnenden Verbände und Organisatoren fordern den Bundestag und insbesondere die Regierungsparteien auf, noch in dieser Legislaturperiode eine bundesgesetzliche Regelung zu beschließen, damit sich alle Menschen, die verhüten wollen, das Verhütungsmittel ihrer Wahl leisten können. Mit der Forderung erinnern sie auch daran, dass sich die Ampelparteien im Koalitionsvertrag neben der Kostenübernahme durch die Krankenkassen darauf verständigt haben, „die Forschungsförderung für Verhütungsmittel für alle Geschlechter“ zu erhöhen.