Das Zertifikat „HKS+“ soll einen einheitlichen Versorgungsstandard in Hebammenkreißsälen sowie hohe Sicherheit für Mutter und Kind gewährleisten. Nun hat die erste Klinik in Deutschland das Risikoaudit erfolgreich bestanden.
Der Hebammenkreißsaal am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) ist seit 26. März 2024 der erste in Deutschland, der mit dem neuen Zertifikat „HKS+ – Risikoauditierter Hebammenkreißsaal“ ausgezeichnet wurde. Das Auditverfahren wurde vom Deutschen Hebammenverband (DHV) gemeinsam mit der Unternehmensberatung GRB Gesellschaft für Risiko-Beratung mbH entwickelt, um das Konzept Hebammenkreißsaal als qualitätsgesichertes und risikoadaptiertes Angebot der klinischen Geburtshilfe zu etablieren.
„Das Zertifikat untermauert für mich vor allem eines: Unser Hebammenkreißsaal ist so sicher wie gut“, sagte Kathrin Eichhorn, leitende Hebamme am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale). Chefarzt Dr. Sven Seeger ergänzte, dass das von Professionalität und gegenseitigem Respekt geprägte Zusammenwirken von Hebammen sowie Ärztinnen und Ärzten in der Zertifizierung eine „schöne und eindrucksvolle Bestätigung“ finde.
Definierten Kriterienkatalog befolgen
Bei der Risikoauditierung wird der Hebammenkreißsaal auch aus der Sicht der Patientinnensicherheit betrachtet. Es geht zum Beispiel darum, ob aktuelle klinische Leitlinien befolgt und dass sichere Prozesse wie das Vier-Augen-Prinzip eingehalten werden. Für die Auditierung gibt es konkrete Anforderungen und festgelegte Hauptkriterien, die ein Hebammenkreißsaal zu 100% erfüllen muss: Zum Beispiel muss wenigstens eine Risikoauditorin eine Hebamme mit mindestens drei Jahren klinischer geburtshilflicher Erfahrung sein.
Nachdem das Zertifikat „HKS+“ durch den DHV vergeben wurde, wird die Einhaltung und Weiterentwicklung der Prüfkriterien während der Gesamtlaufzeit mittels einer Selbstauskunft der Kliniken und einem kollegialen Dialog erneut geprüft. Nach drei Jahren läuft das Zertifikat ab und kann erneut beantragt werden.