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17.02.2023 | News Hebammen | Nachrichten

DIVI-Schwangerenregister gestartet

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Um die Versorgungssituation von Schwangeren und ihren ungeborenen Kindern zu verbessern, ruft die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) dazu auf, die intensivmedizinische Versorgung von Schwangeren in einem neuen Online-Portal zu dokumentieren.

Das Register „Schwangere und postpartale Patientinnen auf der Intensivstation“ – kurz DIVI-Schwangerenregister – ist seit Dezember 2022 online. Es soll der Fachgesellschaft künftig als Grundlage für spezifische Behandlungsleitlinien dienen und so dabei helfen, die Versorgungssituation von Schwangeren zu verbessern.

Fachgesellschaft appelliert zum Mitmachen

„Alle Intensivstationen in Deutschland, egal welcher Größe und ob internistisch, neurologisch, anästhesiologisch oder chirurgisch geführt, rufen wir auf, sich zu registrieren und ihre Patientendaten hier anonymisiert zu dokumentieren“, so Professor Thomas Standl, Chefarzt der Klinik für Anästhesie, Operative Intensiv- und Palliativmedizin im Städtischen Klinikum Solingen. Er habe als Sprecher der DIVI-Sektion „Schock“ das Register federführend mitentwickelt, nachdem ihm bereits vor vier Jahren durch eine Literaturrecherche aufgefallen sei, dass es zur Schwangerenversorgung auf den Intensivstationen keinerlei verlässliche Zahlen für Deutschland gebe. Rund 4.500 Schwangere würden den Hochrechnungen der DIVI-Sektion zufolge jährlich auf deutschen Intensivstationen versorgt – wegen Schwangerschaftskomplikationen, aber auch zahlreicher weiterer Krankheitsbilder wie Schlaganfall, Sepsis oder Herzinfarkt. Dokumentierte Fälle dieser Frauen und ihrer ungeborenen Kinder, wie sie es etwa im Vereinigten Königreich, den USA oder Kanada gibt, werden in Deutschland bisher nicht zentral erfasst.

So registrieren sich Einrichtungen

Um Patientinnen-Daten zu dokumentieren, müssen sich – wie beim DIVI-Intensivregister – die einzelnen Intensivstationen in einem kurzen Prozess registrieren. Jede Station verfügt im besten Falle in wenigen Wochen über einen personalisierten Log-in und ein Passwort. In dem maximal zehn-minütigen Registrierungsprozess werden unter anderem die Größe der teilnehmenden Klinik und die Anzahl der Intensivbetten abgefragt. Patientinnen-Daten sollen dann jeweils nach abgeschlossener intensivmedizinischer Behandlung anonymisiert abgefragt und dokumentiert werden. Die ersten Daten sollen im Dezember 2023 auf dem 23. DIVI-Kongress präsentiert werden.

divi.de

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