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29.02.2024 | News Hebammen | Nachrichten

Zusammenhang aufgespürt

Cannabis in der Schwangerschaft: Erhöhtes Krebsrisiko beim Kind?

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Es ist unbestritten, dass Trinken, Rauchen und Drogenkonsum die Gesundheit der Schwangeren und ihres ungeborenen Kindes nachhaltig schädigen. Eine amerikanische Studie hat nun einen deutlichen Zusammenhang zwischen Krebserkrankungen bei Kindern und Cannabiskonsum während der Schwangerschaft gefunden.

Ein Team der Duke University School of Medicine hat den Zusammenhang zwischen Krebserkrankungen im Kindesalter und Substanzkonsum in der Schwangerschaft untersucht. Hierzu rekrutierten die Forschenden 3.145 Familien mit krebskranken Kindern und befragten die Mütter, ob und wie häufig sie Alkohol, Tabak, Cannabis und Kokain als Schwangere konsumierten. Zusätzlich sammelten die Forschenden medizinische Daten zur Schwangerschaft (z.B. Alter, Geburtsgewicht), zur Krebserkrankung des Kindes und demografische Faktoren (z.B. Ethnie, Einkommen).

Zusammenhänge zu Krebserkrankungen identifiziert

14% der Mütter gaben an, während der Schwangerschaft geraucht zu haben. 4% konsumierten als Schwangere illegale Drogen wie Cannabis oder Kokain und 2% gaben an, mehr als eine geringe Menge Alkohol konsumiert zu haben.

Der vorgeburtliche Konsum illegaler Drogen war mit einem erhöhten Auftreten verschiedener aggressiver Krebserkrankungen verbunden – wie Tumore in der Schädelhöhle, Medulloblastom (häufigster Hirntumor bei Kindern), Tumore des Zentralnervensystems und Retinoblastom (seltener Tumor in der Netzhaut des Auges).

Mäßiger bis starker Alkoholkonsum war mit einem stark gehäuften Auftreten von Non-Hodgkin-Lymphomen verbunden, einer Krebserkrankung des Lymphgewebes. Rauchen in der Schwangerschaft war dagegen mit keinem gehäuften Auftreten von Krebserkrankungen im Kindesalter verbunden.

Veränderter Konsum von „Freizeitdrogen“

Das Forscherteam konnte beobachten, dass der Alkohol- und Tabakkonsum während der Schwangerschaft zurückgegangen ist. Der Cannabiskonsum bei Schwangeren hat jedoch in den letzten Jahren in den USA zugenommen.

Von Cannabiskonsum in der Schwangerschaft ist grundsätzlich abzuraten: Zum einen belegen bisherige Studien zu Cannabis, dass die Droge das Frühgeburtsrisiko erhöht und die Hirnentwicklung des Ungeborenen beeinflusst. Zum anderen zeigt diese Studie, dass die Droge das Krebsrisiko beim Nachwuchs erhöhen könnte.

frauenaerzte-im-netz.de

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