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08.11.2022 | News Hebammen | Nachrichten

#BlackboxGeburt-Ausstellung macht Folgen der Pandemie sichtbar

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Unübersichtliche Hygieneregeln, ausgesetzte Besuchszeiten und überlastetes Personal – während der Pandemie fühlten sich viele werdende Eltern überfordert. Das hat teils tiefe Spuren in den Familien hinterlassen. Mit der Wanderausstellung #BlackboxGeburt möchte der Elternverein Mother Hood e.V. diese Erfahrungen sichtbar machen.

Seit Beginn der Corona-Pandemie hat der Elternverein Mother Hood e.V. nach eigenen Angaben über 1.400 bewegende Nachrichten von Eltern und schwangeren Frauen zur Situation in den Kreißsälen bekommen. Die Erfahrungen der werdenden Eltern werden von der breiten Öffentlichkeit jedoch kaum beachtet. Die Ausstellung „#BlackboxGeburt – Geburt während der Corona-Pandemie“ soll das ändern. Sie wird unterstützt von UN Women Deutschland.

Geburt unter erschwerten Bedingungen

Während die Corona-Maßnahmen in Restaurants und Clubs, beim Fußball oder in Flugzeugen im Laufe der Pandemie immer weiter gelockert wurden, galten in deutschen Kreißsälen fast durchgängig strenge Auflagen, die teilweise heute noch bestehen. Dabei machte jede Klinik ihre eigenen Regeln – und diese änderten sich ständig. Viele Familien fühlten sich dadurch verunsichert. Die Hygieneregelungen wurden als unübersichtlich wahrgenommen, Besuchszeiten wurden ausgesetzt und Hebammen sowie Klinikpersonal waren überlastet. Häufig mussten Frauen ohne eine Vertrauensperson gebären. Was nach zweieinhalb Jahren Pandemie bleibt, sind tausende unglückliche bis tief traumatisierte Mütter und Familien, resümiert der Elternverein.

Eine Ausstellung zum Mitmachen

Die Erfahrungen der Familien, die in der Pandemie mit der metaphorischen „Blackbox“ rund um die Geburt konfrontiert waren, werden nun in der Ausstellung gezeigt. Besucher*innen können nicht nur authentische Berichte betroffener Familien verfolgen und Hintergründe zur kritischen Lage in deutschen Kreißsälen erfahren, sondern die Ausstellung auch mit eigenen Erfahrungen bereichern. Das funktioniert entweder direkt vor Ort durch das Beschriften vorbereiteter Sprechblasen oder online über den Hashtag #BlackboxGeburt, der Social Media Posts sammelt, die über einen Livescreen direkt in die Ausstellung einfließen.

Am Freitag, dem 21. Oktober öffnete die Ausstellung #BlackboxGeburt erstmalig in der Alten Feuerwache Köln ihre Türen für alle Interessierten. Das als Wanderausstellung konzipierte Projekt ist modular aufgebaut und lässt sich auf- und wieder abbauen, damit es an unterschiedlichen Orten gezeigt werden kann. Kooperationspartner, die über geeignete Räumlichkeiten verfügen, können sich an der Planung und Umsetzung beteiligen. (jr)

mother-hood.de

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