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08.02.2024 | Nachhaltigkeit | Nachrichten

Nachhaltigkeit im stationären Sektor unterbelichtet

Zu wenig Geld: Klimabilanz der Krankenhäuser weiter negativ

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Sechs Prozent der Treibhausgasemissionen im Land gehen auf das Konto der Krankenhäuser. Gleichwohl macht sich die Branche nur zögerlich in Richtung Klimaneutralität auf. Einen Grund nennt sie auch.

©  Hope / stock.adobe.comKrankenhäuser sind für sechs Prozent der Treibhausgasemissionen Deutschlands verantwortlich. | © Hope / stock.adobe.com

Die Zahl der Krankenhausbetten in Deutschland liegt aktuell bei rund 480.000. Jedes Einzelne davon steht für einen Energieverbrauch wie der von drei bis vier Einfamilienhäusern, rechnen Energieunternehmen vor.

Auf rund 35.000 Kilowattstunden taxiert zum Beispiel der Mannheimer Versorger MVV den Verbrauch eines einzelnen Bettes. Hinzu kommen laut einer Erhebung des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) rund 114.000 Liter Wasser und 1430 Kilogramm Abfall im Jahr. Das gesamte Gesundheitswesen gilt einem aktuellen Report zufolge für sechs Prozent der Treibhausgas-Emissionen im Land verantwortlich.

Weniger als die Hälfte beschäftigt sich mit dem Thema

Inzwischen haben hochgerechnet rund 900 Krankenhäuser die Nachhaltigkeit ausdrücklich in der Unternehmensstrategie verankert, heißt es im am Dienstag veröffentlichten „Klinikreport Nachhaltigkeit“ des DKI, der Techniker Krankenkasse (TK) und der Nachhaltigkeits-Ratingagentur imug. Das ist in etwa die Hälfte der Häuser.

Ein weiteres Drittel habe sich „fest vorgenommen“, den Weg zu mehr Nachhaltigkeit zu beschreiten. 44 Prozent der Krankenhäuser haben sich demnach bereits mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt, die Hälfte der Häuser nur „ansatzweise“. Sechs Prozent planen immerhin, dies zu tun.

Nur wenige ermitteln ihre CO2-Emissionen

Die Untersuchung basiert auf einer Befragung unter 204 Allgemeinkrankenhäusern mit mehr als 100 Betten, die ihre Dienste an 386 Standorten anbieten. Dabei hat sich gezeigt, dass nur wenige Krankenhäuser die eigenen CO2-Emissionen ermitteln. Verbesserungsbedarf herrscht auch bei den Beschaffungsrichtlinien.

Soziale und ökologische Kriterien würden nur von wenigen Häusern beachtet. Auch Vorbereitungen auf Hitzewellen und Extremwetterereignisse seien nicht flächendeckend umgesetzt, stellt der Report fest.

Die Krankenhäuser selbst sehen ausweislich des Reports die größten Hindernisse in fehlenden finanziellen Anreizen und unzureichenden personellen Ressourcen. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und die Bundesärztekammer sind Teil des von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im Dezember 2022 ausgerufenen „Klimapakts Gesundheit“.

Darin bekennen sich die Unterzeichnenden dazu, den „negativen gesundheitlichen Auswirkungen“ des Klimawandels zu begegnen und das Gesundheitswesen einschließlich der Pflege im Sinne von Klimaschutz und Nachhaltigkeit weiterzuentwickeln. (af)

Quelle: Ärzte Zeitung

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